this post was submitted on 11 Feb 2025
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Deutschland

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[–] [email protected] 18 points 1 week ago

Außerdem solle geprüft werden, wo im Planungsablauf Bauherren, Baufirmen und Behörden besser zusammenarbeiten könnten. Laut Pein würden hier auch vergleichsweise kleine Dinge helfen, wie ein Organigramm, das aufzeigt, wer für was in der Verwaltung bei Genehmigungsverfahren zuständig ist.

Ja, so was würde auch abseits vom Bau bei vielen Interaktionen mit Behörden helfen.

[–] [email protected] 7 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (3 children)

Der Verzicht auf überhandnehmende Normen ist ein guter Schritt, aber dass man Häuser zukünftig per Steckleiter evakuieren will, ist einfach so dermaßen kurz gedacht. Schon mal an Menschen mit körperlichen Einschränkungen und bettlägerige Personen gedacht?

[–] [email protected] 7 points 1 week ago (2 children)

10 % Verlust muss man immer einplanen /s

Ich bin bei dem Thema Normen etwas zwiegespalten. Einerseits ja, ist es mittlerweile schwierig bei der großen Anzahl den Überblick zu bewahren, andererseits denke ich mir, dass eine Norm auch hilft, wenn es darum geht die verlässlich zu planen und zu vergleichen.

Ich bin zwar kein Architekt oder ähnliches, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das Problem eher ein kafkaeskes Konstrukt ist, wo man erstmal irgendwie herausfinden muss, welche Normen muss ich den überhaupt befolgen und woher soll ich das wissen? Das ist ja häufig so in der Bürokratie. Die Lösung ist meiner Ansicht nach aber nicht zwangsweise Vorschriften wieder abzuschaffen, sondern die Informationen besser aufzuarbeiten.

[–] [email protected] 6 points 1 week ago

Die deutsche Unfähigkeit klare Verantwortlichkeiten zu benennen oder gar Organigramme zu haben, trägt sicherlich auch bei, aber es ist inzwischen ein offenes Geheimnis, dass gerade in der Baubranche, die meisten DIN-Normen fast exklusiv von Vertretern der Hersteller geschrieben werden.
Ich will ja keine Deregulierung auf amerikanischem Niveau, aber ein offener Dialog, welche Normen überzogen sind, würde fraglos helfen.

[–] [email protected] 4 points 1 week ago

Letzteres. Du hast schon mal 16 Landesbaugesetze. Dazu kommen dann örtliche Bauordnungen, Anforderungen aus Bebauungsplänen, Fragen inwieweit die lokale Aufsicht auch Ausnahmen zulässt...

Die Schwierigkeit ist, dass du um bestimmte lokale Regelungen nicht drum herumkommst. Im Alpenvorland muss ein Dach andere Schneelasten aushalten als im Rheintal. Wenn das Grundwasser 1m unter der Oberfläche steht, dann muss der Keller als Wanne ausgeführt werden und genug Auflast haben, damit das Wasser ihn nicht hochdrückt...

Bei Themen wie Schallschutz, Dämmung und Brandschutz finde ich das allerdings problematisch, dass hier auf "komplizierte Normen" abgestellt wird. Hier geht es einfach darum, dass man billiger baut, indem man die Qualität runterschraubt. Das daraus dann in 30 Jahren die Armenviertel mit hoher Kriminalitätsbelastung werden, wenn die wegsterbenden Boomer andere Wohnungen und Häuser freimachen, kann man aber schon heute erahnen.

Und billig bauen heißt langfristig auch zweimal bauen, weil abreißen und in guter Qualität neu bauen oft günstiger ist, als schlechten Bestand zu sanieren. Inwieweit das hier zutrifft kann ich nicht beurteilen. Ich kenne aber viele Beispiele von Billig-Gebäuden aus den 60er und 70er Jahren, wo das die einzige praktikable Lösung war.

[–] [email protected] 6 points 1 week ago (1 children)

Auch für eine Drehleiter muss man solche Menschen tragen.

[–] [email protected] 1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Aber nicht eine wacklige Alu-Leiter runter, sondern nur bis bis Korb, der die vulnerablen Personen dann nach unten befördern kann.

[–] trollercoaster 3 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Die Drehleiter braucht recht große Umfahrungen und Aufstellflächen, die entsprechend befestigt sind. (Die ist das größte genormte Feuerwehrfahrzeug , so 1 Karre wiegt bis zu 16t und ist bis zu 12m lang) Eine Steckleiter braucht im Gegensatz dazu praktisch keinen Platz, die kriegt man überall gestellt, wo genug Platz ist, um ein einzelnes Leiterteil (2,70m lang) hinzubringen und aufzustellen. Außerdem ist die Steckleiter absolut gängig als 2. Rettungsweg für Gebäude mit nicht mehr als 2 Obergeschossen. So funktioniert das nämlich überall, wo gar keine Drehleiter vorhanden ist, die die Hilfsfrist einhalten könnte. (auf dem Land absolut üblich) Wenn es so schlimm brennt, dass man Leute durchs Fenster rausholen muss, dann haben die "vulnerablen Personen" ein anderes Problem, als dass man sie über eine tragbre Leiter nach unten schafft. (oder abseilt) In dem Fall geht es um die Rettung von Leben, dabei es absolut nebensächlich, ob es etwas rustikal zugeht, denn mal kurz unbequem ist allemal besser als für immer tot.

[–] HansGruber 5 points 1 week ago

Dass man an alles und jeden denkt ist ja gerade das Problem. Wir haben ein konkretes Beispiel erlebt. Wir planten ein Haus in der Stadt zu übernehmen und auszubauen. Konkret der Dachboden hatte ein Ausbaupotenzial von 110m². Über das normale Treppenhaus durfte man nicht evakuieren weil Holztreppe. Also eine Stahl Außentreppe. Kostenpunkt mit Tür ca 30k. Der Witz an der Sache? Denkmalschutz sagt nein. Sowohl die Holztreppe auszutauschen als auch die Außentreppe. Jede Regelung hier hat ihre eigene Begründung. In Summe ergibt sich jedoch eine erschwerte bis nicht vollführte Baumaßnahme.

[–] [email protected] 7 points 1 week ago (1 children)

Hamburg kennt sich ja aus mit Baukosten.

[–] [email protected] 4 points 1 week ago (1 children)
[–] [email protected] 3 points 1 week ago (1 children)

Danke, dass jemand meine Pointe erklärt. Ich hatte schon befürchtet, die Leute müssten selbst drauf kommen. Was bin ich dir schuldig?

[–] [email protected] 6 points 1 week ago

Ne Rhabarbaschorle

[–] [email protected] 4 points 1 week ago (1 children)

Bitte nicht beim Schallschutz sparen. Da weiß man dann genau, dass in 9 Monaten der eine Krach durch einen anderen ersetzt wird.

[–] [email protected] 5 points 1 week ago (1 children)

Viele Leute, die derzeit nach einer günstigen Wohnung suchen, dürften bereit sein bei "Trittschalldämmung auf Balkonen und Dachterrassen" Abstriche zu machen und halt nur das Niveau von vor 20 Jahren oder so zu bekommen.

[–] [email protected] 1 points 1 week ago

Jo besser als ein Pappkarton unter der Autobahnbrücke isses allemal und wir können uns bei dem Wohnungsmangel momentan wirklich keine hohen Ansprüche leisten.

[–] [email protected] 3 points 1 week ago

Letztens habe ich hier auch diese SWR Doku empfohlen bekommen und kann sie weiter empfehlen für mehr Details.

Die spannende Frage ist wohl, ob DIN Teil des Problems oder Teil der Lösung ist? Also wird der Hamburger-Standard zur Alternative oder kooperiert DIN und integriert das.

Eine Leistung der Ampel war wohl Gebäudetyp E? Das müsste auch irgendwie mit reinspielen.

[–] [email protected] 3 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Das ist also der neue Vorschlag nach dem desaströsen Gebäudetyp E, den das BGH vor gar nicht langer Zeit zu Grabe trug?

https://www.wiwo.de/politik/deutschland/deregulierung-am-bau-der-gebaeudetyp-e-ist-tot/30129426.html

Kein Wort davon im Artikel? Aber ähnliche Vorschläge zur Abkehr von DIN Normen, die vom BGH bereits abgelehnt wurden. Der Kniff hier ist wahrscheinlich, dass die zukünftigen Bewohner dann unterschreiben, dass sie keine Rechtsansprüche mehr haben, wenn irgendwas richtig in die Hose geht.

[–] [email protected] 4 points 1 week ago (1 children)

Danke für den Link! Leider beschreibt der Artikel das Problem nicht wirklich. Es wird nur gesagt, dass da Probleme sind. Zumindest ist mir das zu knapp:

Die Top-Juristen begründen Ihr Veto auf viereinhalb Seiten. Ziel des Gesetzentwurfes sei, „Bauen in Deutschland einfacher, innovativer und kostengünstiger zu ermöglichen“, referieren die Richter. Der Gesetzentwurf aber ist aus ihrer Sicht „insbesondere abzulehnen“, weil dort „der Mangelbegriff des Werkvertragsrechts grundlegend verkannt wird und der Gesetzentwurf deshalb zur Herbeiführung seines Ziels nicht geeignet ist“. Zweitens werde in dem Paragraphenwerk „die bei der Errichtung von Wohngebäuden typischerweise gegebene Leistungskette nicht bedacht“. Drittens sei „eine Bindung der Gerichte an sicherheitsrelevante Normungen mit dem Demokratieprinzip nicht zu vereinbaren“.

Die vier Originalseiten sind hinter den Türen der Fachzeitschrift „Baurecht“ verborgen.

[–] [email protected] 2 points 1 week ago

Ja, ich hab dazu mal was tiefergehendes gelesen, weiss aber nicht mehr wo. Hauptproblem ist soweit ich mich erinnere, dass DIN eh eigentlich nicht vorgeschrieben ist, aber eingehalten wird um rechtlich immer auf der sicheren Seite zu sein. Wenn sich die Parteien im Baugewerbe hierauf nicht mehr beziehen, wird das unendlich viele Gerichtsprozesse nach sich ziehen.

Daneben waren die Vorschläge damals dann auch, ach Schallschutz, ach behindertengerechter Zugang, alles nicht so wichtig. Hauptsache die Kosten gehen runter. Und so geht’s also weiter im neoliberalen Alptraum. Jetzt halt Model Hamburg.