this post was submitted on 08 Nov 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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all 43 comments
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[–] [email protected] 39 points 2 weeks ago (3 children)

Ich kann dem Artikel nur zustimmen - es gibt halt gewisse Maßnahmen, die gesundheitsschädliches Verhalten auch jenseits aller Hardcore-Prohibitionsfantasien eindämmen. Mein Lieblingsbeispiel hier ist, dass man an Supermarktkassen Zigaretten und kleine Klopfer Alkohol findet. Wer dann als Ex-Raucher oder Alki in der Schlange wartet, tja, stetige Versuchung. Die Zahl der Leute, die da wieder rückfällig geworden ist, dürfte enorm sein. Es wäre überhaupt kein Problem das zu untersagen und etwa den Verkauf von Zigaretten außerhalb der Kassenzone vorzuschreiben. Dadurch wird keiner eingeschränkt.

Das gilt auch für zig kleine weitere Maßnahmen. Keiner wird dadurch eingeschränkt, wenn Süßigkeiten nicht an Kinder beworben werden können (außer Süßwarenhersteller). Wir haben auch bereits diverse entsprechende Regeln umgesetzt und die wirken so gut, dass man sie gar nicht mehr bemerkt. Zutaten- und Kalorienangaben etwa, damit wir überhaupt merken können, wie viele Kalorien das Essen hat. Oder die Health Claims-Verordnung, mit der Hersteller ihre ungesunden Lebensmittel nicht mehr als gesund bewerben dürfen. Und das haben sie getan - schaut mal in /c/die_reklame und wundert euch, wie Nutella als gesund für Kinder und Teil eines ausgewogenen Frühstücks beworben wurde. Oder auch die "Frühstückscerealien", was ja im Kern Süßigkeiten zum Frühstück sind, wurden so gepusht. Das lässt sich verhindern.

[–] [email protected] 17 points 2 weeks ago (2 children)

Mein Lieblingsbeispiel hier ist, dass man an Supermarktkassen Zigaretten und kleine Klopfer Alkohol findet. Wer dann als Ex-Raucher oder Alki in der Schlange wartet, tja, stetige Versuchung.

Nur ein Off Topic Kommentar: Das hat auch was mit Diebstahlschutz zu tun. Die Artikel müssen unter ständiger Beobachtung durch das Personal bleiben, sonst verdunsten sie einfach.

[–] [email protected] 15 points 2 weeks ago

Auch das lässt sich anders organisieren. Stell halt einfach einen Zigarettenautomaten in einer Ecke auf und geb die Fluppen nur auf Vorkasse raus.

[–] [email protected] 5 points 2 weeks ago (1 children)

Wenn solche waren diebe anzieht, dann koennte man sie auch aus dem sortiment entfernen...

[–] [email protected] 6 points 2 weeks ago

Das würde ja heißen, einen möglichen Umsatz => Gewinn liegen zu lassen. No Go

[–] [email protected] 9 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

Es ist einfach so bescheuert dass ich zu jeder Tag- und Nachtzeit auch am Feiertag Kippen kaufen könnte, aber Nikotinkaugummis gibt's nur während meiner Arbeitszeiten in der Apotheke.

[–] [email protected] 3 points 2 weeks ago (3 children)

Es wäre überhaupt kein Problem das zu untersagen und etwa den Verkauf von Zigaretten außerhalb der Kassenzone vorzuschreiben.

Ganz im Gegenteil.

Die Supermärkte haben diese geschlossenen Deckel über den Zigaretten eingeführt, das ist aber nur im Kassenbereich praktizierbar. Da muss ja ein Mitarbeiter sein, der das bedient und den Kunden überprüft (keine Kinder) und der Mitarbeiter muss für den Kunden immer zuverlässig greifbar sein.

[–] [email protected] 4 points 2 weeks ago (1 children)

Das brauchst du alles gar nicht. Es würde vollkommen ausreichen, wenn du die Zigaretten einfach über einen handelsüblichen (oder einen etwas größeren) Zigarettenautomaten verkaufst. Alterskontrolle geht da ja auch über den Ausweis, du hast dann Vorkasse, keinen Ladendiebstahl und den Automaten kannst du etwas abseits der üblichen Kundenströme platzieren. Größere Märkte wie die Kauflands, reals & Co haben ja auch z.B. Zeitschriftenläden im Kassenvorfeld, wo auch jetzt schon Zigaretten verkauft werden. Die könnten das auch komplett für den ganzen Laden übernehmen und der schlimme Mehraufwand für dich als Kunden wäre, dass du tragischerweise einmal in einen zweiten Laden musst. Theoretisch könntest du Zigaretten auch nur per Versandhandel verkaufen und das wäre jugendschutztechnisch auch kein Problem und auch voll vertretbar. Dann sind die Handelsstellen außerhalb der Öffentlichkeit.

[–] [email protected] 2 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

Komisch, mit der Schnapsvitrine wo die teuren Whiskyflaschen drin sind klappt das auch an anderer Stelle im Markt. Mit den Rasierklingen auch, da hängt im Regal nur so ein Pappaufhänger mit Barcode und die Kassiererin holt die Klingen aus einem Schrank.

[–] [email protected] 1 points 2 weeks ago

Einfach einen Zigarettenautomaten direkt im Laden aufzustellen wäre kein Problem. Ob das sinnvoll ist, ist aber eine andere Frage.

[–] [email protected] 19 points 2 weeks ago (2 children)

Wie sollen wir diese beschissene Welt denn sonst ertragen?

[–] trollercoaster 18 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago) (1 children)

Immer einfach schön fleißig ~~arbeiten~~ Firma erben und Leistungsträger werden. Dann kannst Du Dir Saufen und Koksen leisten. Gleichzeitig!

/s

[–] [email protected] 6 points 2 weeks ago (1 children)

Ich vergaß! Leider ist meine Familie so arm wie Mecklenburg-Vorpommern.

[–] [email protected] 7 points 2 weeks ago

Immerhin habe ihr, wie Mecklenburg Vorpommern, viel Platz, richtig?

Richtig?

[–] bestboyfriendintheworld 6 points 2 weeks ago (1 children)
[–] [email protected] 3 points 2 weeks ago (1 children)

Kaputte Gelenke vom Sport + vertrage kein Bubatz. :/

[–] [email protected] 2 points 2 weeks ago

Mein Beileid

[–] [email protected] 17 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago) (2 children)

Weitere naheliegende Ideen außer "Preis/Steuern hoch":

  • Lachgas mit einer Altersbeschränkung beim Verkauf belegen, das Schlupfloch mit den Sahnekapseln sollte inzwischen allen Fachpolitikys bekannt sein
  • für alles was eine Altersbeschränkung hat (Nikotin, Alkohol, THC, Böller)
    • einheitliche Verpackung vorschreiben, inklusive strenger Regeln dafür was auf dem Etikett sein darf (schwarzer Text auf weißem Hintergrund, keine Bilder oder Logos, einheitliche Schriftart und -größe)
    • komplettes Werbeverbot
      • d.h. auch Sponsoringverbot für Firmen/Marken deren Umsatz überwiegend mit solchen Waren generiert wird
      • wenn wir schon dabei sind: politische Spenden sollten für diese Unternehmen ebenfalls untersagt sein
    • Verkauf nur noch in speziellen Läden die nichts anderes verkaufen dürfen (außer vielleicht Entwöhnungshilfen wie Nikotinpflaster)
      • das heißt dann konsequenterweise auch, dass diese Waren nicht mehr an Automaten verkauft werden dürfen
      • wenn wir es richtig ernst meinen dürfen diese Läden nicht von gewinnorientierten Unternehmen betrieben werden

Nachtrag:

Wenn wir mit einem Fingerschnippen das Spendenverbot unwiderruflich einführen könnten würden sich die restlichen Punkte vermutlich relativ schnell ganz von selbst ergeben.

[–] [email protected] 16 points 2 weeks ago (2 children)

Besser billiger Alkohol der halbwegs kontrolliert abgegeben werden kann, als dass die Leute Schwarzgebrannten trinken, von denen sie Blind werden und ihnen die Nase abfällt.

[–] [email protected] 23 points 2 weeks ago (1 children)
[–] [email protected] 7 points 2 weeks ago

OK, der war gut. Musste lachen.

[–] [email protected] 1 points 2 weeks ago

Im Prinzip stimme ich da zu, aber ich glaube wir sind noch ziemlich weit davon entfernt, dass das zum echten Problem wird.

[–] [email protected] 9 points 2 weeks ago (2 children)

Die Parallele zwischen Alkopops und Vapes finde ich gut gezogen.

Warum hat das so viele Runterwählis?

[–] [email protected] 9 points 2 weeks ago (1 children)

Die Besteuerung auf Alkopops wurde nur als "Die armen besoffenen Kinder!" verkauft.

In Wirklichkeit bin ich immernoch davon überzeugt, dass es hier ein Eingreifen der Bierlobby gab, um eine unliebsame Konkurrenz verschwinden zu lassen.

[–] [email protected] 8 points 2 weeks ago

Ja, ist richtig. Kam mir schon damals komisch vor, dass Bier ja ähnliche Prozente hatte, nur weniger Zucker. Und bei Alkohol ist der Markt tatsächlich einigermaßen zwiegespalten zwischen Bier- und Spirituosenkonzernen (InBev v. Diageo).

[–] [email protected] 6 points 2 weeks ago

Wie auch im Artikel beschrieben, ist eine Erhöhung der Alkoholsteuer unbeliebt.

Ich trinke auch gerne, und auch mal mehr als die beschriebenen 5 Getränke, dementsprechend käme mir eine Verteuerung von alkoholischen Getränken äußerst ungelegen.

Aber bei dem Verbot von Mischgetränken stimme ich dem Author voll und ganz zu.

Letztendlich habe ich bei mir beim Cannabis keinen Zusammenhang zwischen Preis und Konsum feststellen können (Konsum blieb gleich, Kosten gingen runter). Andererseits ist mein Alkoholkonsum in Bars/Diskos deutlich niedriger, weil teuer. Gesamtgesellschaftlich gibt es mit Sicherheit einen Zusammenhang.

[–] [email protected] 2 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

Ich lese gerade dieses Buch und finde es richtig interessant. Der Autor bespricht auch die Drug Harm-Studie von David Nutt.

[–] [email protected] 1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Ich bin der Meinung, man sollte die Mehrausgaben, die dem Gesundheitssystem durch Alkoholgenuss entstehen, in eine Alkoholsteuer miteinrechnen.

Manche politische Haltungen in der Drogenpolitik sind schon sehr fragwürdig. Zum Beispiel dass Tabak legal aber Cannabis lange Zeit illegal war, dass Alkohol in großem Maßstab konsumiert wird, während andere Drogen vollständig geächtet werden, usw...

Dennoch, einfach eine extrem hohe Steuer auf Alkohol (zur Konsumminderung) zu erheben würde meiner Ansicht nach nicht funktionieren. Wenn die Steuern/Abgaben zu hoch sind, entsteht ein (unkontrollierter) Schwarzmarkt, den ich für noch gefährlicher halte (Billigalkohol, Fusel, ...) als den Alkoholmarkt heute.

[–] trollercoaster -1 points 2 weeks ago (1 children)

Genau, die wenigen legalen Drogen sollen noch zu einem Luxusprodukt werden, das sich nur die Leute reinpfeifen können, die eh lieber koksen.

Der Pöbel soll gefälligst gesund leben, dass er länger für die Herrschaften Leistungsträger schuften kann.

[–] [email protected] 17 points 2 weeks ago (1 children)

Der Artikel umreißt eigentlich ganz gut, dass sich hier Unternehmen auf Kosten ärmerer Bevölkerungsschichten und der Beitragszahlysgemeinschaft bereichern.

[–] trollercoaster 4 points 2 weeks ago (2 children)

Das ist ein Problem der Strukturierung des Gesundheitswesens.

Weil Reiche da einfach unterproportional einzahlen. Wenn Arme es sich nicht leisten können, sich das Elend schönzusaufen, dann schnüffeln sie halt Kleber. Oder was halt sonst blöd in der Birne macht und billig ist. Gesünder ist das auch nicht.

[–] [email protected] 7 points 2 weeks ago (1 children)

Das ist wie das Argument "Wenn man Schusswaffen in den USA verbietet, dann nutzen die Leute eben Messer für Suizide". Es ist aber wissenschaftlich bewiesen, dass das nicht stimmt.

Und dann wird es ja auch nicht einfacher, Jugendklubs oder andere soziale Angebote (mit-) zu finanzieren, wenn Krankenkassen etc. einfach immer mehr Geld schlucken.

[–] trollercoaster 8 points 2 weeks ago (1 children)

Komisch, dass vor ein paar Jahrzehnten, bevor das neoliberale Pack die Sozialleistungen zusammengestrichen hat, um den reichen sogenannten "Leistungsträgern" die ach so schrecklichen Beiträge und Steuern senken zu können, genug Geld da war, beides zu haben. Ein Gesundheitssystem das mit noch mehr Sauferei klargekommen ist und soziale Angebote. Inklusive Jugendklubs, in denen auch gesoffen wurde.

Aber ja, reduziere einfach nicht so reiche Menschen auf Kostenfaktoren, die nicht wissen, was gut für sie ist und deshalb um jeden Preis vor sich selbst geschützt werden müssen.

[–] [email protected] 6 points 2 weeks ago

Die Unterstellung, dass ich gegen Arme sei, weil ich Suchtmittel lieber begrenzt sähe—findest du das nicht auch ein bisschen albern? Nein, ich bin einfach für Suffizienz und dafür, kaputte, teure, verschwenderische Systeme zu verbessern, von denen viele uns auch unglücklich machsn. Egal, ob das Fossilenergie, Billigschnitzel, Suchtmittel oder die Kanalisation betrifft.

  • Es gibt außer Steuern auch andere Möglichkeiten, wie etwa die Verbannung von Suchtmitteln in spezielle Läden. Wäre ich total dafür.
  • Es gibt demografische Änderungen in den letzten Jahrzehnten: Viel mehr alte, viel weniger junge Menschen. Gleichzeitig ist ein Pflegesystem gewachsen, in dem jetzt statt informell formell gearbeitet wird (was natürlich auch damit zu tun hat, dass 1 maskulin konnotierter Job nicht mehr ausreicht, um eine Familie zu ernähren).