[-] [email protected] 1 points 12 hours ago

Wie "sehr gering" der persönliche Aufwand bzw. auch die Überwindung ist, halte ich aber für ziemlich subjektiv.

Persönlich erfordert es keinen Geldeinsatz, keinen körperlichen Kraftakt und keine große Gewohnheitsumstellung wie der Umstieg von Auto auf ÖPNV oder von Fleischessen auf Veganismus. Ein bisschen Offenheit und der Rest kommt mit der Zeit.

Erst recht, wenn sie die Veränderung als von außen auferlegt empfinden. Die genauen Zahlen schwanken je nach Umfrage aber von all dem, was ich bisher gelesen habe, steht in Deutschland keine Mehrheit hinter dem Gendern. Die Akzeptanz soll wohl in den letzten Jahren sogar weiter gesunken sein. Für viele ist da also durchaus ein innerer Widerstand.

Man muss dabei aber auch bedenken, wie groß der Aufwand gegen geschlechtersensible Sprache in den letzten Jahren war, von der klassischen Springerpresse-Hetzkampagne bis hin zu Gesetzen, die sie in Amtsstuben zu verbieten versucht. Da wurde von Rechtspopulisten ordentlich ein Feindbild aufgebaut, bzw. die bestehenden Feindbilder mit Gendersprache zusätzlich ausgebaut. Und dem sollte man sich auch entgegenstellen.

Ja, auf den ersten Blick mag es wichtigere oder drängendere Themen geben als geschlechtergerechte Sprache. Aber auf den zweiten Blick hängen alle diese Themen miteinander zusammen.
Ein Beispiel: es gibt inzwischen Studien, die im Ergebnis darauf hindeuten, dass sich von geschlechtergerechte Sprache in Stellenausschreibungen eher auch Frauen angesprochen fühlen und dass Mädchen eher neigen, sich Berufswege zuzutrauen, wenn diese entsprechend präsentiert werden. Was ist, wenn in einem Mädchen/einer jungen Frau eine charismatische Politikerin oder eine fähige Wissenschaftlerin steckt, die einen großen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leistet, aber diese Berufe nie in Erwägung zieht, weil sie zu viel mit dem gegnerischen Maskulinum in Berührung kam?
Außerdem sind die Mechanismen und die Anstifter, die hinter den schon angesprochenen Kampagnen gegen gendersensible Sprache stecken und die, die hinter Hetzkampagnen gegen die Grünen, gegen antirassistisch Anstrengungen, gegen Antifaschismus, gegen Bemühungen zur Bewältigung des Klimawandels, gegen queere Rechte, usw. stecken, in größten Teilen deckungsgleich.
Deswegen lohnt es sich, an jeder Stelle gegen diese Demagogen und Populisten vorgehen. Wenn diese Strategien an einer Stelle bröckeln, werden sie auch an anderer Stelle angreifbarer.

[-] [email protected] 2 points 1 day ago

Ich verstehe den Punkt nicht. Du sprichst doch selber an, dass diese Utopie nicht existierst. Warum also überhaupt so argumentieren, als würde sie existieren?

[-] [email protected] 2 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)

Naja, auch ein gegnerisches Maskulinum ist schon Gendern. Gendersensible Sprache ist auch keine willkürliche Maßnahme, sondern hat einen sehr gezielten Ansatz, den du sicher schon gehört hast. „Sprache schafft Bewusstsein,“ dahinter steht eben der Gedanke, dass sprachliche Inklusion anderer Geschlechter diese sichtbar macht. Das ist alles andere als willkürlich.

Ich würde entgegnen, dass wir generell in Stereotypen denken. Wenn uns im Leben zumeist männliche Ärzte begegnen, so ist dies auch unsere erste Assoziation. Ebenso denken aber die wenigsten beim Wort "Arzt" an einen Menschen, der im Rollstuhl sitzt oder eine Burka trägt. Wieso sollten wir jetzt der Diskriminierung aufgrund des Genders mit einer neuen Sprache begegnen, nicht aber der Herkunft o.ä.?

Weil wir keine herkunfts-, religions- oder rollstuhlanzeigende Wortendungen haben. Gender ist die einzige Eigendschaft, die wir in Personenbezeichnungen einfließen lassen.

Ich denke, wir sind, was Geschlechtergerechtigkeit angeht, schon auf einem ganz guten Weg. Im Vergleich zur letzten oder vorletzten Generation haben wir heutzutage schon so viele Fortschritte gemacht und ich sehe eigentlich auch nicht, dass diese Entwicklung an Fahrt verliert. Wir sollten die Anstrengungen aufrecht erhalten und auch auf möglichst viele andere Bereiche vom Diskriminierung ausweiten. Eine Anpassung der Sprache braucht es dazu meiner Meinung nach nicht.

Ich würde nicht sagen, dass wir auf einem guten Weg sind, nur weil schon ein Stück des Weges gegangen sind. Es geht hier immer noch um mehr als 50% der Bevölkerung, die nicht die gleichen Rechte und Chancen haben wie ein cis Mann mit vergleichbaren Lebensumständen.
Und wie sollte man es nicht als „an Fahrt verlieren bezeichnen, wenn man eine Maßnahme von so geringem persönlichen Aufwand wie gendergerechte Sprache ablehnt, zumal sie doch im Verhältnis zum Aufwand sehr viel zu bringen scheint?

Klar haben wir noch viel mehr Baustellen, aber die muss man nicht vernachlässigen, weil man darauf achtet, wie man gendert.
Und ehrlich gesagt geht mir das Ausspielen verschiedener Diskriminierungsformen gegeneinander und der darin enthaltend Whataboutism tierisch auf die Nerven. Das sollten wir sein lassen.

[-] [email protected] 4 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)

Ich verstehe deine Argumentation nicht.
Du springst von „Ich gendere im Alltag in der Regel nicht“ (btw, doch, tust du. Es sei denn, du nutzt entgenderte Sprache) zu einer Sprachreform. Irgendwie sehe ich den Zusammenhang nicht, denn du sagst ja auch nicht, dass du nur gendern würdest, wenn es eine Reform gäbe.

Deine Begründung kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, wenn sie sich auf den persönlichen Gebrauch bezieht. Es ist ja kein großer Aufwand, den man rechtfertigen müsste.

[-] [email protected] 7 points 2 days ago

weil ich der Meinung bin, dass das nicht der Gleichberechtigung hilft.

Damit könntest du falsch liegen.

https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/was-gendern-bringt-und-was-nicht/

Besonders spannend finde ich den zweiten Teil: „Gendern kann deutliche Effekte haben“, und die Aussage, dass es trotz Einwänden stand jetzt keine Studien gibt, die gegen Gendern sprechen.

[-] [email protected] 5 points 2 days ago

Came here to ask the same

[-] [email protected] 9 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Die FDP bietet dir die Ehrenmitgliedschaft an.

[-] [email protected] 1 points 2 days ago

Die Frage ist, wie können wir das ändern? Entweder, dass die Linke mehr Einfluss bekommt oder dass progressive Themen bei Parteien ankommen, die mehr Einfluss haben?

[-] [email protected] 3 points 3 days ago

Die Linke kommt dem ziemlich nah.

Öffentliche Kitas sollen gebührenfrei sein mit kostenloser Verpflegung, kostenloser Schüler-Beförderung und Lehr- und Lernmittelfreiheit. Es soll einen Rechtsanspruch auf inklusive Bildung geben. Jedes Kind soll einen Laptop und einen Drucker samt aller Verbrauchsmaterialien zur Verfügung haben und über einen kostenfreien Bildungstarif Zugang zum Internet zu Hause erhalten.

(Stand kurz vor der BTW 21)

[-] [email protected] 4 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

General Inspekteur o7

(Aber wieso Inspekteur? Marshall war Anwalt und Richter lol)

[-] [email protected] 11 points 3 days ago

Weil man davon ausgehe, dass sich die Anordnung aus Karlsruhe erledigt hat, arbeite man derzeit nicht auf eine Rückführung von Maja T. hin, heißt es auf Nachfrage von ntv.de.

Wie bitte was? „Joa, jetz hamwa sie ausgeliefert, nur isses auch egal“ oder was soll das heißen? Alter, ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen will.

Und ich werde das Gefühl nicht los, dass diese Entscheidungen etwas mit ausgemachter Queerfeindlichkeit zu tun haben.

[-] [email protected] 34 points 3 days ago

I was a bouncer when the first kids born in 2000 were allowed into clubs. That hit differently.

160
ich🏳️‍🌈iel (discuss.tchncs.de)
submitted 3 weeks ago by [email protected] to c/[email protected]

Weil hier vorhin Stolzmonat-Nazikacke pfostiert wurde: einen fröhlichen Pride Month ihr schrägen Zuhausis.

Verzicht auf Zangendeutsch beim Begriff Pride Month um Missverständnissen mit Nazidreck vorzubeugen.

36
ich😵iel (discuss.tchncs.de)
submitted 1 month ago by [email protected] to c/[email protected]
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submitted 1 month ago by [email protected] to c/[email protected]

Angesichts einer Zunahme von falschen Gerüchten und der Verbreitung von Fake News im Internet seien die derzeitigen Richtlinien aus dem Jahr 1978 nicht mehr sinnvoll und praktikabel, begründete das mächtige Glaubensdikasterium seine Entscheidung, die Normen grundlegend zu überarbeiten.

Der Vatikan beschwert sich über Fake News über Wunder, kannste dir nicht ausdenken.

29
submitted 1 month ago by [email protected] to c/[email protected]

Angesichts einer Zunahme von falschen Gerüchten und der Verbreitung von Fake News im Internet seien die derzeitigen Richtlinien aus dem Jahr 1978 nicht mehr sinnvoll und praktikabel, begründete das mächtige Glaubensdikasterium seine Entscheidung, die Normen grundlegend zu überarbeiten.

Der Vatikan beschwert sich über Fake News über Wunder, kannste dir nicht ausdenken.

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RIP Bernard Hill (discuss.tchncs.de)
submitted 2 months ago by [email protected] to c/[email protected]
103
ich💾iel (discuss.tchncs.de)
submitted 2 months ago by [email protected] to c/[email protected]
18
submitted 2 months ago* (last edited 2 months ago) by [email protected] to c/[email protected]

Was kann die AfD eigentlich, außer hetzen?

103
ich😥iel (discuss.tchncs.de)
submitted 3 months ago by [email protected] to c/[email protected]

Nicht nur ich_iel, sondern alle auf feddit zu Gast seienden Gemeinschaften haben scheinbar derzeit Probleme, Bilder zu förderieren, selbst die Logos werden nicht geladen.

130
ich🥦iel (discuss.tchncs.de)
submitted 3 months ago* (last edited 3 months ago) by [email protected] to c/[email protected]

Der Vermittlungsausschuss wurde nicht angerufen, Sachsen hat reingeschissen (hätte aber auch so gereicht), Bubatz kommt ab 01.04.2024

114
ich🚫📊🚫iel (discuss.tchncs.de)
submitted 4 months ago* (last edited 4 months ago) by [email protected] to c/[email protected]
159
ich🔥iel (discuss.tchncs.de)
submitted 4 months ago* (last edited 4 months ago) by [email protected] to c/[email protected]
3
submitted 4 months ago by [email protected] to c/[email protected]

Hallo liebe Mitnerds!

Ich hab mich gerade gefragt, ob man bei VirtualBox die Geschwindigkeit der virtuellen Prozessoren zu limitieren, z.B. um ältere Prozessieren zu simulieren.
Eine (oberflächliche) Onlinesuche blieb bisher leider erfolglos.
Weiß hier jemand, ob/wie das geht oder wonach man mal gucken könnte?

Danke im Vorraus!

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CyberEgg

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