this post was submitted on 11 Jan 2025
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Deutschland

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About Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Nachrichten, Geschichten, Diskussionen über Deutschland.

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founded 7 months ago
MODERATORS
 

Moin Leute,

mir brennt etwas auf der Seele. Es ist die erste Bundestagswahl, bei der ich mich hilflos fühle. Nicht wegen dem steigenden Populismus und der Erstarkung der Rechten in Deutschland (und auf der ganzen Welt) und auch nicht, weil die CDU bald wieder den Kanzler stellt.

Sondern wegen der Summe: 132.887.414.000€. 132 Milliarden und 887 Millionen Euro. Das ist der Beitrag, den wir aus dem Bundeshaushalt zur Stützung der Rente aufwenden müssen. Das sind 27% des gesamten Bundeshaushalt.

Das könnten neue Schulen, neue Straßen & Schienen sein. Oder Entlastungen für Unternehmen zur Förderung der Wirtschaftlichkeit. Oder überhaupt Steuersenkungen. Oder das Budget zur Effizienzoffensive & Digitalisierung Deutschlands. Aber wir machen einfach nichts.

Es gibt keine Partei, die daran etwas ändern will. Es werden Nebelkerzen gezündet, um die Entwicklungshilfe im Ausland zurückzufahren oder man will das Bürgergeld drastisch kürzen. 20% Kürzung des Bürgergeldes macht 5 Milliarden Euro Mehreinnahmen aus. Was soll dieser Unfug?

Und weil sich nichts ändert, wird alles nur noch schlimmer. Seit diesem Jahr gibt es Konstellationen, dass ein Arbeitnehmer 50% seines Einkommens an den Staat abdrückt. Das Rentenpaket 2 der Ampel (zum Glück gescheitert) hätte die junge Generation noch mehr zur Kasse gebeten. Und die Krankenkassen haben schon angekündigt, dass es nur eine Richtung für die Beiträge gibt. Auch die Pflegeversicherung wird durch die Überalterung der Gesellschaft entsprechend teuer werden.

Da die Rentner die größte Gruppe der Wählerschaft stellen, wird es keinen politischen Willen geben hier überhaupt etwas zu ändern. Wir werden als Beitragszahler also weiter zur Kasse gebeten. Vermutlich sind wir in ein paar Jahren bei einer Abgabenlast von 55%.

Wie geht ihr damit um? Was sind eure Pläne für die Zukunft? Auswandern? Teilzeit? Gibt es für die Bundestagswahl 2025 irgendwelche Tips?

top 50 comments
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[–] [email protected] 5 points 6 days ago

Was willst du uns damit sagen?

Die rente ist ja nicht weg, sondern wird nur umverteilt. Die rente wird wieder ausgegeben fuer einkaeufe, essen, restaurants, handwerker, mieten, steuern, lokale abgaben usw. die dann wieder fuer einkommen in der entsprechenden region sorgt. Eine ganze menge laeden und restaurants wuerden schliessen oder mitarbeiter entlassen wenn sie "nur" 10-20% ihrere einnahmen durch rentner verlieren wuerden.

[–] [email protected] 25 points 1 week ago (8 children)

Selbst wenn RentnerInnen nicht wählen dürften was wäre dein Plan? Wir haben jetzt schon Altersarmut. Gibt nur zwei Möglichkeiten in meinem Augen (außer alte Menschen Obdachlos zu machen): Höhere Steuern für (Ultra)reiche und mehr Migration um die schrumpfende Bevölkerung auszugleichen.

Aber beides ist wohl so unpopulär das man lieber rechts und rechtsradikal wählt.

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[–] [email protected] 21 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Dieses Geld verschwindet nicht. Rentner geben den Großteil ihrer Rente wieder aus, und zwar bei Geschäften, die auf diese Einnahmen (hoffentlich) Steuern zahlen. Das, was Rentner sparen, vererben sie.

Das Problem ist nicht, dass wir ein immer höherer Anteil unserer Gehälter zur Rentenversicherung beitragen müssen, sondern die immer noch zu wenig besprochene Tatsache, dass unsere Gehälter entweder zu wenig wachsen oder gar stagnieren. Unsere Gehälter entsprechen jedenfalls nicht unserer Produktivität, also dem wirtschaftlichen Ertrag, den wir unseren Arbeitgebern bringen. Ein immer größerer Teil der Früchte unserer Arbeit behalten unsere Arbeitgeber.

[–] [email protected] 18 points 1 week ago (1 children)

Nur mal kurzer Hinweis, dass die "man muss 50% seines Einkommens für den Staat ausgeben" eine Propagandalüge ist: https://www.geldfuerdiewelt.de/p/steuerzahlergedenktag-bund-der-steuerzahler

[–] [email protected] 1 points 1 week ago (1 children)

Er geht ja auf mehrere Thesen ein:

Erstens: Um den Gedenktag zu berechnen, beziehen Sie sich auf die Einkommensbelastungsquote, also den Anteil von Steuern und Abgaben im Verhältnis zum Volkseinkommen. Die Quote liegt bei 52,6 Prozent, daraus ergibt sich aufs Jahr gerechnet der 11. Juli. Nur ist das Volkseinkommen die falsche Größe. Denn beim Volkseinkommen sind alle indirekten Steuern, zum Beispiel die Mehrwertsteuer, die Grundsteuer oder die KFZ-Steuer, schon abgezogen. Einfache Mathematik: Wenn diese Steuern beim Zähler berücksichtigt werden (über dem Bruchstrich), aber beim Nenner nicht (unter dem Bruchstrich), ist das Ergebnis nach oben verfälscht. Richtig wäre das Nettonationaleinkommen zu nehmen, bei der Größe sind die indirekten Steuern noch nicht abgezogen. Dann allerdings wäre das Ergebnis ein paar Prozentpunkte kleiner, weil der Nenner sich vergrößert.

Das kann ich verstehen.

Zweitens suggeriert das Framing „bis zum Juli nur für Steuern und Abgaben arbeiten“, dass der Staat die gezahlten Steuern für sich selbst verwendet und verschlingt. Der Staat stellt aber öffentliche Infrastruktur und Daseinsvorsorge her: Schulen, Brücken, Krankenhäuser, Richter, Polizisten, Lehrer und so weiter. Ohne Daseinsvorsorge würde Gesellschaft nicht funktionieren. Wenn jeder seine eigenen Straßen bauen müsste, keine Polizisten für Ordnung sorgten und die Krankenhäuser nach der Kreditkarte fragten – was wäre das für eine Welt?

Naja, seine Aufgabe zur Instandhaltung der Infrastruktur wurde vom Staat über Jahre vernachlässigt (siehe Schienen, Zustand Straßen & Brücken).

Drittens beziehen Sie Sozialabgaben mit in die Berechnung ein. Auch das ist irreführend. Aus der Rentenversicherung etwa ergibt sich doch ein individueller Rentenanspruch. Das Geld verschwindet nicht beim Staat, wie Sie mit Ihrer Berechnung suggerieren. Würde man die Rentenversicherung herausrechnen, würde die Belastungsquote noch weiter sinken, vielleicht sogar knapp unter 40 Prozent. Dann wäre der Steuerzahlergedenktag schon im Mai!

Mein Beitrag zur Rentenversicherung ist ein Versprechen, welches je nach politischer Situation viel oder weniger wert ist.

[–] [email protected] 5 points 1 week ago

Die Infrastruktur ist schon da und das solltest du nicht vergessen. Wenn du dir eine hyperlibertäre Version eines kapitalistischen Staatswesens vorstellst, wo du keine Steuern zahlst, dann aber für jede genutzte Dienstleistung an Firmen, dann wird es klarer. Dann zahlst du für jeden Kilometer Straßennutzung Maut. Kommt die Feuerwehr, kommt eine dicke Rechnung oder zu zahlst direkt das Feuerwehrabo, damit sie überhaupt kommt. Den privaten Sicherheitsdienst. Die Privatschule für deine Kinder. Das sind alles Dinge, ohne die du nicht auskommst und die finanziert werden müssen.

Und nein, du hast einen Anspruch auf Rente. Du hast auch einen Anspruch auf Arbeitslosengeld und auch auf Bürgergeld. Ja, das kann je nach politischer Lage knapper werden, aber am Ende ist es auch eine Leistung, dass nicht hungernde Rentner dir bewaffnet auf der Straße auflauern und dich ausrauben

[–] [email protected] 18 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (2 children)

Wow.

Leute, zwei Dinge.

Erstens, nee, Deutschland gibt nicht mehr für alles soziale aus, als andere demokratische Länder.

Island, Neuseeland und überall wohin Leute auswandern wollen, haha.

https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-die-mar-vom-aufgeblahten-sozialstaat-57956.htm

Zweitens, wenn überhaupt, dann verrät die AfD unsere Arbeiter, nicht unsere SPD.

https://www.dgb.de/gerechtigkeit/demokratie/afd-der-feind-der-beschaeftigten/

Und nur SPD und Grünen würden mit den Linken koalieren. Daher wäre ein gegenseitiges motivieren angebracht.

Du hast ja auch zwei Stimmen!

Positiv bleiben, LG. :)

[–] [email protected] 10 points 1 week ago

Die SPD und die Grünen hätten 2013 mit der Linken koalieren können, aber die SPD wollte lieber GroKo. Was lässt dich glauben, dass die heute koalieren würden?

[–] [email protected] 4 points 1 week ago

Zweitens, wenn überhaupt, dann verrät die AfD unsere Arbeiter, nicht unsere SPD.

Die AfD hat noch nie was für die Arbeiter getan (und habe ich auch nirgendwo behauptet).

Die SPD wird überwiegend von älteren Menschen gewählt, dementsprechend macht die SPD Politik für ihr Klientel (siehe Rentenpaket 2, was ja am Ende gescheitert ist).

[–] [email protected] 16 points 1 week ago

Einfach reich sein, oder Rentner, oder beides.

Spaß bei Seite. Nichts mache ich. Ich gehe damit um, indem ich versuche nicht zu viel drüber nachzudenken. Bei der BTW wähle ich die meiner Meinung nach progressivste Partei und schreibe ab und zu Briefe an Abgeordnete wenn mir etwas ge- oder missfällt.

Auswandern steht so lose im Raum, aber bei der Frage wohin endet es dann auch meist schon. Als Einwanderer in einem anderem Land lassen sich die Probleme des Landes viel besser ignorieren, da man sie bewusst oder unbewusst nicht so mitbekommt.

[–] [email protected] 14 points 1 week ago (1 children)

Es gibt für diese Sorge, wie auch für 99% aller anderen systemischen finanziellen Probleme nur eine einzige sinnvolle Lösung. Alle wissen es. Viele fordern es. Niemand wird es umsetzen wenn es nicht massiv Druck aus der arbeitenden Klasse gibt.

  • die Reichen und die Firmen müssen zur Kasse.

Ende der Debatte. Jedes einzelne Problem lässt sich zurück führen auf Vetternwirtschaft, "eine Hand wäscht die andere", Betrug und Ausbeutung durch die superreichen und mächtigen.

Es kann nur gehen über: Finanztransaktionssteuer, Erbschaftssteuer (oder Erbschaft für bestimmte Sachen unmöglich machen. Warum sollte man eine riesige Firma oder massenweise Grundstücke vererben dürfen?), Vermögenssteuer, und der große Feind aller ängstlichen Parteien: Enteignung

[–] [email protected] 1 points 1 week ago (1 children)

Deine Lösungen sind keine Lösungen. Dann verkauft man die Firma eben an die Erben und bekommen dann mit dem Erben das Geld. Oder oder oder. Als ob diese Superreichen sich so einfach austricksen lassen.

[–] [email protected] 2 points 1 week ago

Ja genau das habe ich geschrieben. Austricksen. Ich rede von großen systemischen Änderungen, nicht von Tricks. Und ich rede von Enteignungen (die laut Gesetz jetzt schon möglich und legal sind).

[–] [email protected] 10 points 1 week ago (1 children)

Steuersenkungen für Arme ja, für Reiche nein. Ich werde für die Partei stimmen die hauptsächlich Reiche zur Kasse ~~bitten~~ zwingen will. Ihr Reichtum und wohlhabenden ist absurd in einem Land wo Wenighabende mehr zum BIP beitragen als Wohlhabende.

Führt auch eine Steuer ein wenn große Summen, Betriebe, und Güter aus dem Land gebracht werden. Die dürfen mit der Beute nicht entkommen.

Mut gegenüber Reiche gibt es in Deutschland kaum.

[–] [email protected] 6 points 1 week ago (1 children)

Das Außensteuergesetz für die Wegzugbesteuerung gibt es bereits seit 1973.

[–] [email protected] 1 points 1 week ago

Gut zu wissen! Danke

[–] [email protected] 10 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (4 children)

Ich erzähle dir mal, wie ich das als politischer Laie sehe:

Die Rente fußt darauf, dass die Nachkommen (aka Kinder) die Rente erwirtschaften, die die Eltern brauchen, wenn sie nicht mehr arbeitsfähig sind. Jetzt bekommen aber die Menschen aus verschiedenen Gründen weniger Kinder, die die Rente erwirtschaften UND die Menschen leben länger, d.h. die Rente muss länger ausgezahlt werden. Außerdem werden die Rentenkassen gerne für sachfremde Themen geplündert. Dass der Staat seinen Beamten eine Pension bezahlt, die sie vorher nicht einbezahlt haben, belastet den Finanztopf zusätzlich.

Das erste Thema könnte man mit Zuwanderung (auch Flüchtlinge) lösen und das zweite durch Hochsetzen des Rentenalters. Beides gerade politisch sehr unpopulär.
Dass sich Menschen neben Erwerbsarbeit und Kindererziehung noch ein eigenes privates Rentenpolster erarbeiten sollen, ist ein frommer Wunsch, geht aber speziell bei der finanziellen Situation des ärmeren Drittels der Bevölkerung an der Realität vorbei. Alles, was da an Vermögen aufgebaut wird, wird bei der nächsten längeren Arbeitslosigkeit kassiert. Pech gehabt. [Edit:] wenn die Menschen in ihrer prekären Lage bei steigenden Mieten überhaupt in der Lage sind, was abzuzweigen.

Ich halte es übrigens für sehr unklug, wenn der Staat beginnen würde, mit den Rentenmitteln am Markt zu spekulieren. Sprich in Bitcoin oder ETF oder was auch immer investieren. Das könnte nämlich auch nach hinten losgehen.

Just my 2 Ct

[Noch ein Edit:] Ich habe deine Frage nicht beantwortet, was du unter diesen Umständen wählen solltest. Ich persönlich tendiere zu Habeck als denjenigen, der das am sinnvollsten bearbeiten könnte, also eher grün wählen. Rot hat die Arbeiter verraten, Gelb schwurbelt von Aktienrente, Schwarz hat keinen wirklichen Plan und von blau müssen wir nicht reden.

[–] [email protected] 4 points 1 week ago

Wenn die übergreisund und deren Kosten mit Flüchtlingen abgefedert werden soll müssen diese natürlich arbeiten. Ein guter Schritt in die Richtung wäre schneller und einfacher eine Arbeitserlaubnis zu erteilen. Stattdessen werden zum Teil dieser wieder entzogen weil das ein Grund gegen die Abschiebung wäre.

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[–] [email protected] 10 points 1 week ago (1 children)

Tip für die Bundestagswahl? Keiner sollte AfD/CDU/CSU/BSW/FDP wählen.

[–] [email protected] 4 points 6 days ago (1 children)

Glaube traurigerweise, dass wir die SPD in der Liste mit aufnehmen können.

[–] [email protected] 5 points 6 days ago

Meine Favoriten sind sie nicht, aber unter einem Kanzler Habeck wäre die SPD schon ok. 😉

[–] [email protected] 9 points 1 week ago (1 children)

Wir haben eine Lebenserwartung von 78,2 Jahren (Männer) und 83,0 Jahren (Frauen). Selbst wenn man dann mit 16 in die Ausbildung geht und mit 67 in Rente, bleiben für Männer dann 51 "produktive" Einzahlungsjahre bei 27,2 Jahren Schule & Rente. Bei Frauen sind es 32 Jahre. Und das ist der Idealfall - wer noch Abi macht und Studieren geht, ist dann eher Mitte 20 im Beruf und damit ist die produktive Zeit noch knapper. Dazu kommen dann noch Kinderbetreuungsphasen, Arbeitslosigkeiten, Minijobs und Leute, die schwarzarbeiten. Das kann nicht klappen.

Gleichzeitig kriegst du es auch nicht aufgedröselt: Ein Hochtechnologieland wie DE braucht diese Ausbildungszeiten und auch nach 10 Jahren Schule wissen die meisten Leute zu wenig, um die Jobs wirklich machen zu können, die es gibt und irgendwann Ende 60 ist bei vielen Jobs auch echt durch. Klar könnten einzelne Rentner in einzelnen Berufen sicherlich noch arbeiten, aber die meisten Berufe kannst du mit Mitte 70 auch nicht machen.

[–] [email protected] 9 points 1 week ago (1 children)

Früher hatten die Menschen eben statt drei Rentnern und einem Kind einen Rentner und drei Kinder zu versorgen. An der "produktiven" und "unproduktiven" Lebenszeit liegt es nicht.

Dazu kommt, dass die Produktivität enorm gewachsen ist. Nur werden Produktivitätsgewinne durch Automatisierung & co. nicht über die Beiträge zur Sozialversicherung eingebunden, sondern bestenfalls noch über die unternehmensbezogenen Steuern erfasst.

Wir haben kein Produktivitätsproblem, sondern ein Verteilungsproblem.

[–] [email protected] 2 points 1 week ago (3 children)

Wir haben ein Produktivitätsproblem, denn die Produktivität wächst nicht mehr wie sie es vor 20 Jahren tat:

Quelle

[–] [email protected] 1 points 4 days ago

Im globalen Vergleich sieht es allerdings gar nicht so schlimm aus:

Quelle

Zumindest geht es UK und Japan schlechter. Wobei die Daten hier nur bis 2019 gehen, das ist schon etwas alt.

[–] [email protected] 1 points 6 days ago (1 children)

Muss man sich nur überlegen wer in einer Firma tatsächlich produktiv ist und wer nicht. Entwicklung und Produktion ist produktiv. Verwaltung, wie HR, Compliance & Zertifikate, Anwälte etc. Sind zwar da, aber wirklich Wert wird damit nicht geschaffen.

Wenn die letztere Wächst wird effektiv Produktivität verloren. Im meinem Eindruck wächst eben dieser Teil immer stärker.

[–] [email protected] 1 points 6 days ago

Soweit erstmal eine plausible Theorie.

Erste Frage für mich wäre: Sind die Firmen zu blöd oder werden sie dazu gezwungen?

Die zweite Option ist vermutlich das beliebte Narrativ, dass das Bürokratiemonster immer weiter wächst. Die ganzen Regulierungen fressen die Produktivitätsgewinne wieder auf.

Immer wenn man etwas genauer hinschaut, scheint es mir aber etwas anderes zu sein. Beispielsweise beschweren sich Unternehmen über lange Wartezeiten. Dafür bräuchte man aber wohl primär mehr Beamte/Sachbearbeiter. Die Maßnahme will aber keiner vorschlagen? Außerdem ist die Bürokratie in den USA mindestens genauso schlimm und deren Wirtschaft scheint es nicht zu schaden?

[–] [email protected] 1 points 6 days ago (1 children)

Mangelnder Produktivitätszuwachs ist aber nur ein Problem wenn auch die Rentner-/Nichterwerbstätigenzahlen steigen, oder?

[–] [email protected] 2 points 6 days ago

Naja, es ist eigentlich die allgemeine Annahme überall in der Wirtschaft, dass die Produktivität steigt. Wir bekommen neue Technologien wie KI, Prozesse werden digitalisiert und agiler gemacht, etc. Diese Statistik sagt aber, dass wir aber offenbar grob 10 Jahren stagnieren. Diese ganzen Veränderungen bringen also überhaupt nichts??

Teils scheint der Effekt daher zu kommen, dass die Menschen ihre Arbeitszeit reduzieren (Unterschied blau orange), aber selbst wenn man das rausrechnet (orange) stagniert es die letzten Jahre.

[–] [email protected] 7 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (4 children)

Du kannst eigentlich nur versuchen eine Bewegung zu finden die dagegen protestiert und auf die aufmerksam machen, damit das Thema in Zukunft wichtiger wird.

Aber ganz ehrlich, wir haben so viele Rentner und das wussten wir schon lange. Was will man ändern? Die Leute töten? Verarmen lassen? Auch wenn man das System abändert und Ärzte und Beamte aus der gleichen Rentenkasse ihr Geld bekommen wie wir, die Summe wird ähnlich hoch bleiben.

Am Ende müssen Gehaltserhöhungen das irgendwie kompensieren. Wenn du 55% Abgabenlast hast, aber die 45% immer noch mehr als ausreichen, dann ist es ja vollkommen egal dass so viel Geld weg geht.

Edit: eine Idee hab ich noch: Der Arbeitgeberbeitrag erhöht sich. Dafür kriegt dann jeder weniger Gehalt, mit weniger Abgaben. Macht das irgendeinen Unterschied? Nein, aber es fühlt sich vielleicht besser an, 50.000€ mit 30% Abgaben zu bekommen als 70.000€ mit 50% abgaben, auch wenn du Netto bei beiden 35.000€ raus hast.

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[–] [email protected] 6 points 1 week ago

Eine Option, die noch nicht genannt wurde, wäre einer Partei beitreten und versuchen auf den Kurs Einfluss zu nehmen. Klar ist man auch da als Einzelner nicht ausschlaggebend. Aber ich glaube so wie dir geht es sehr vielen Leuten, mich eingeschlossen. Es ist also wie mit vielen Themen, wenn mehr Leute aktiv werden, kann man auch mehr bewirken (genauso ist es letztendlich auch mit der eigenen Stimme bei der BTW).

Man muss da auch nicht zwingend eine große politische Karriere anstreben. Auch als ganz einfaches Mitglied nimmt man an Abstimmungen teil, die eine Partei formen. Meiner Meinung nach muss man das auch gar nicht so dogmatisch halten. Also „einfach“ die Partei nehmen die mit einem selbst noch die meisten Übereinstimmungen hat oder wo man das größte Potential sieht. Wenn man merkt, dass es sich nicht in die richtige Richtung entwickelt, kann man ja auch wieder gehen. Man muss von diesem Glauben wegkommen, dass alle Parteimitglieder per se die größten Fanboys/*girls vom kompletten Wahlprogramm sind. Demokratie ist anstrengend und voller Kompromisse man wird nie mit allem zufrieden sein, was die Parteien vorschlagen, aber man kann versuchen Einfluss darauf zunehmen.

Finde dieser Blickwinkel gibt einem etwas Perspektive und lässt einen nicht komplett handlungsunfähig oder unmündig fühlen.

[–] [email protected] 4 points 1 week ago (4 children)

Es gibt keine Partei, die daran etwas ändern will.

Stimmt nicht.

Gibt es für die Bundestagswahl 2025 irgendwelche Tips?

Es gibt nur eine Partei, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt. Und die wird nicht gewählt, weil alle sagen, dass sie sowieso an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert. Würden alle, die das sagen, die Linke wählen, wäre sie über fünf Prozent.
Nachdem die SPD wieder einmal die Arbeiter verraten hat, die Grünen wieder einmal zahnlos sind, wenn es um soziale Gerechtigkeit geht und weil man die FDP, Union, das BSW und die AgD sowieso nicht wählen kann, weil sie sich einen Dreck um alles scheren, das nicht ihr eigenes Portemonnaie und/oder Machtbedürfnis befriedigt, bleibt eigentlich nur eine Partei, die man wählen kann, wenn man eine Stimme für soziale Gerechtigkeit im Bundestag will.

[–] [email protected] 4 points 1 week ago (1 children)

Ich habe mir das Konzept der Linken (oder die Überschriften) eben mal angeschaut (grob hier zusammengefasst: https://www.die-linke.de/themen/rente/). Gibt es irgendwo eine Rechnung, dass die ganzen Wünsche finanzierbar sind?

Alleine die ersten beiden Punkte erhöhen doch deutlich das benötigte Budget für die Rente.

[–] [email protected] 4 points 1 week ago

Grundsätzlich will die Linke umverteilen und die Rente gehört dazu.
Zum einen wird in dem von dir verlinkten Beitrag erwähnt, dass alle einzahlen sollen (auch Beamte usw) und dass reiche Menschen entsprechend mehr bezahlen sollen (Stichwort Beitragsbemessungsgrenze).
Zum anderen soll das Steuersystem angepasste werden, um kleinere und mittlere Einkommen zu entlasten, während hohe Einkommen und große Erbschaften stärker bzw. Vermögen überhaupt erstmal wieder besteuert werden sollen.
Drittens soll auch die Schuldenbremse angegangen werden.

Eine Internetsuche nach Rechenbeispielen hat leider kein Ergebnis zur Linken geliefert, nur dass die Rechnungen der Union und AfD nicht aufgehen.

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