this post was submitted on 24 Jan 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
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Das ist doch nur ein cash grab, oder? Ich sehe keine Vorteile. Die Vorteile die im Artikel vom Betreiber genannt werden sind für mich keine. Sowohl Schutz vor Naturkatastrophen als auch geopolitischen Konflikten bringen nix, wenn zwar die Backups auf dem Mond liegen, aber deine Firmenzentrale, oder von wo du die Daten abruft, dem Erdboden gleich gemacht wurde. Cybersicherheit sehe ich auch nicht als Vorteil, weil ich nicht sehe was denn hier anders sein soll als bei konventionellen Rechenzentren.
Dazu kommt dann noch, dass das RZ ja wohl irgendwo auf der Mondoberfläche stehen soll. Bekanntlich gibt es aber keine Atmosphäre auf dem Mond. Entsprechend hätte man auch eher ein größeres Risiko, dass dort mal ein wilder Brocken Gestein mit mehreren tausend km/h einschlägt.
Du vergisst die drastisch erhöhte Menge an ionisierender Strahlung. Das wird zu vermutlich sehr vielen Fehlern führen, es sei denn die Transistoren werden in Mikro- statt in Nanometern gemessen und dadurch etwa 1000 mal weniger Rechenleistung pro Fläche haben.
Das ist kein riesiges Problem, wenn du das Mond-RZ unterirdisch baust. Mondregolith ist ein guter Strahlenschirm, es gibt Designs für Mondkolonien wo die Habitat-Pods zum Strahlenschutz mit Regolith bedeckt werden.
Wir reden aber von einem "Rechenzentrum", das
Das ist garantiert nicht unterirdisch.
Ich mein, du hast ggf. etwas Zeit und kannst einen kleinen Roboter mitschicken um das Modul sukzessive einzuschaufeln. Aber stimme dir zu - die erste Iteration davon wird wohl nicht so "fertig" wie ich skizziert hab.
Rechenzentrum gebrickt? Kann keiner mal eben vorbei gehen und was aufspielen oder vor Ort anpassen. Egal ob es dann ein Angriff oder [menschliches] Versagen war.
Man ist völlig abhängig davon dass das entfernte System wie erwartet funktioniert, und sendet und empfängt.
Najaaaa man kann solche Systeme schon ziemlich redundant aufbauen, so dass ein (oder vielleicht sogar zwei gleichzeitig auftretende) Fehler nicht zu einem Ausfall führt und wieder aus der Ferne behoben werden kann.
So gesehen hast du auch keinen großen Vorteil in ein Rechenzentrum auf der Erde zu gehen… den Server streicheln hilft meistens nicht.
Und vorallem keinerlei natürliche Kühlung. Absolute Schnappsidee.
Man muss das halt alles irgendwie offen halten, weil es ja doch recht kühl auf dem Mond ist.
Du brauchst aber ein Medium, welches die Wärme abtransportiert. In deinem PC ist das Luft - die hast du auf dem Mond aber nicht. Eine Flüssigkeitskühlung verschiebt das Problem auch nur, denn auch die erwärmte Flüssigkeit muss irgendwie gekühlt werden.
Wärme abtrahlen zu lassen funktioniert, dauert aber sehr lange / braucht große Flächen. Kühlflüssigkeit durch Mondgestein pumpen lassen würde auch funktionieren, aber das müsste man erstmal bauen.
Strahlt der Kühler auf dem Mond, zumindest auf dem unbeleuchteten Teil nicht effektiv gegen die paar Kelvin im Weltraum, also gibt auf diese Weise die Wärme deutlich besser ab als auf der Erde mit Atmosphäre?
Edit: Annahme: Kühler ist ein schwarzer Strahler hat 60 °C, also 333 K. Das ergibt eine Stahlungsleistung auf dem Mond gegen den 'kalten' Weltraum (0 K) von ca. 700 W/m^2.
Auf der Erde hat der sternenklare Himmel nachts bisweilen ca. -50 °C, also 223 K, und würde ca. 140 W/m^2 zurückstrahlen. Unbekannte in der Rechnung bleiben der Emissionsgrad (wie 'schwarz' ist der Kühler) und ob er in der Sonne steht. Dann kämen noch ein Anteil von den 1361 W/m^2 Strahlungsleistung der Sonne hinzu.
Ja, ein schwarzer Strahler funktioniert auf dem Mond besser als auf der Erde. Aber die theoretischen 700W/m^2 sind einfach keine gute Kühlleistung. Für ein Rechenzentrum gleich gar nicht. Und das eben auch nur auf der dunklen Seite des Mondes.
Nur sicherheitshalber: Entgegen den landläufigen Gerüchten gibt es keine dauerhaft dunkle Seite des Mondes.
Hab ich noch nie drüber nachgedacht, aber macht natürlich Sinn.
Das die Kühlleistung für ein Rechenzentrum irdischer Dimensionierung ausreicht, hab ich nicht unterstellen wollen. Da sind die Möglichkeiten auf der Erde mit erzwungener Konvektion unübertroffen. Natürlich kann man ein RZ auch nicht einfach auf dem Mond stellen und hoffen, dass es die "produzierte" Wärme schon durch Strahlung abgibt. Da muss man schon erfinderisch werden, um überhaupt bei "Tag" Wärme abführen zu können.
Stimmt. Das ist in der Tat ein sehr großes Problem.
Inwiefern? Wenn alle deine terrestrischen RZs abgebrannt sind, lädst du dir das Backup vom Mond runter und fängst die Disaster Recovery an. Ist doch cool. Ich glaube die Fehlannahme ist dass du eins der existierenden RZs brauchst um den Mond zu erreichen, das wäre eine Designentscheidung und keine unabwendbare Konsequenz aus der Location des RZs.
Mit welcher Infrastruktur lädst du die Daten runter?
Alufolie auf Regenschirm kleben, WLAN-Repeater am Griff befestigen, Daten empfangen. Wichtig: Alufolie knitterfrei! auf die dem Griff zugewandte Seite des Regenschirms aufbringen.
Warte funzt sowas wirklich?
Kommt drauf an wie das hinterher tatsächlich angebunden wird, was unklar bleibt. Wenn dieses Rechenzentrum am Internet hängt (was nicht ausgeschlossen ist, IP kann auch mit 2s Round Trip Times noch funktionieren wenn die Applikation darüber weiß mit wie viel Latenz sie rechnen muss) musst du grundsätzlich einfach nur ein random Laptop irgendwo ans Internet hängen und kannst los legen.
Wenn das über eine dedizierte Satellitenanbindung gemacht wird, musst du halt ein entsprechendes Endgerät für dieses Laptop besorgen. Aber realistisch wird darüber hinterher auch IP gesprochen, soll ja am Ende von Computern genutzt werden.
In welchem Szenario würden denn sämtliche terrestrischen Rechenzentren abbrennen, aber die Internet-Infrastruktur unversehrt genug bleiben, dass das noch klappen könnte?
Das Szenario war dass deine Rechenzentren abbrennen, nicht alle. Also, die von deinem Unternehmen/deiner Org.
Logisch dass wenn das Internet nicht mehr geht, du über das Internet nichts mehr erreichst. Sollte allen klar sein.
Dann ist der wesentliche einfachere und sicherere Ansatz allerdings, die Daten terrestrisch zu speichern.
Das Bedrohungsszenario ist etwas an den Haaren herbei gezogen, sicherlich. Ich wüsste auch nur ein paar Grenzfälle wo das ggf. relevant wäre, also bspw. ein begrenzter thermonuklearer Austausch bei dem wir Teile des Netzes mit EMPs killen (zusätzlich zu einer größeren Menge Meatspace, die dabei vaporisiert wird) und du wenn überhaupt noch über Satellit irgendwo hinkommst.