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joined 9 months ago
[–] [email protected] 6 points 5 months ago* (last edited 5 months ago)

Populisten haben eine Reihe von Taktiken, mit der sie jede fatkenbasierte Diskussion mit ihnen entgleisen lassen und für ihre Propaganda nutzen können.

Ein Beispiel: widerlegst du ein Argument, kommen sie mit 10 neuen, gerade erfundenen Dingen und Halbwahrheiten (gish galopping). Und du bist erstmal damit beschäftigt, darauf zu reagieren und das zu widerlegen. "Haben sie einen Beweis dafür?" funktioniert genau so wenig, es macht dich eher unglaubwürdig bei potentiellen Zuhörern.

Es ist schlicht nicht möglich, sie in einem Gespräch zu widerlegen. Ich habe das jahrelang bei einem nahen Verwandten versucht. Jede Diskussion ist sinnlos und führt nur dazu, dass du danach als Verlierer aus dem Gespräch gehst.

That said, natürlich sollte man offen für einen Dialog mit Andersdenkenden sein. Wenn dein Kollege, der eigentlich ein ganz OKer Kerl ist, Quatsch erzählt, dann sag ihm das ruhig. Wenn Günther beim Abendessen wieder rechte Scheisse labert, go on, diskutier das aus.

Aber eine öffentliche Bühne sollte man Populisten und Extremisten auf keinen Fall bieten.

Edit: für die privaten Fälle ist es manchmal sehr effektiv, wenn man die Diskussionstaktiken des Gegners offenlegt und erklärt, warum sie invalide sind. Z.B. beim Gish Galopping könnte man sowas sagen wie "was du da gerade machst nennt man Gish Galopping. Du erfindest einfach einen Haufen Dinge, bei denen ich dann wegen wegen der Menge solange brauche, um sie zu widerlegen, dass die Diskussion dann einfach vorbei ist." Funktioniert nicht immer, kann aber sehr effektiv sein.

[–] [email protected] 5 points 5 months ago

Das Genre ist echt so gar nicht mein Fall, aber ich finde es gut, dass er versucht diesem unsäglichen Gangster-Rap alla Kollegah & Co etwas entgegen zu setzen.

[–] [email protected] 2 points 5 months ago* (last edited 5 months ago) (1 children)

Meine Wortwahl war nicht korrekt, tut mir leid. Ich wollte darauf hinaus, dass ich die in der Doku gezeigten Fälle vergleiche mit den schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit, und nicht generell wie wir Tiere behandeln. Natürlich lässt sich das nur moralisch bewerten. Ich hätte mir mehr Zeit für die Formulierung nehmen sollen.

Mein Punkt war, wenn wir nur die Doku betrachten, dann gibt es in meiner Wahrnehmung schlimmere gegen Menschen gerichtete Fälle. Wenn wir uns von der Doku loslösen, dann ist das Tierleid in meiner Wahrnehmung um ein Vielfaches schlimmer.

Allerdings fühlt es sich für mich sehr befremdlich an, das so gegeneinander aufzuwiegen. Auch wenn ich selber auf die Diskussion eingestiegen bin. Das Leid ist in beiden Fällen nicht zu ertragen.

Wie sieht es denn aus, kannst du eine objektiv schlimmer Praxis finden als gewerbemäßig Pferde zu schwängern, sie zu quälen um aus ihren Blut ein Medikament zu gewinnen um Schweine schneller wachsen zu lassen damit der Gewinn steigt? Das lässt sich doch nur moralisch bewerten oder übersehe ich da was?

Es gäbe noch eine marktwirtschaftliche Bewertung, aber die will ich mir nicht zu eigen machen. Das widert mich zu sehr an. Insofern hast du recht, es gibt dort nur eine moralische Bewertung.

[–] [email protected] 2 points 5 months ago (3 children)

Es ging ja nicht darum das moralisch einzuordnen, sondern um die Frage, ob es schlimmere Verbrechen gegen Menschen gab als das in der Doku gezeigte.

Wenn du dich von dieser Prämisse verabschiedest, musst du dir die schlimmsten Verbrechen gegen Tiere anschauen. Und in anbetracht der Zerstörung jeglicher Lebensräume, die wir so vorantreiben, mit allen Nebenwirkungen (z.B. gibt es Tiere, die buchstäblich jeden Tag ihres Lebens hungern, weil wir ihre Nahrungsquelle zerstört haben), mit der massiven Massentierhaltung, die in anderen Ländern viel weniger reguliert ist als bei uns in Deutschland - dann ändert sich die Perspektive natürlich deutlich.

[–] [email protected] 4 points 5 months ago (1 children)

Menschen haben Menschen lebendig vergraben. Es gab einen Vorfall, bei dem ca 2k Menschen lebendig eingemauert wurden.

Die russische Armee hat eine Gruppe Menschen in der Ukraine über Wochen hinweg in einem Raum eingesperrt, sodass jeder nur einen halben QM Platz hatte. Sie haben nichts zu essen oder zu trinken bekommen, sie mussten das Kondenswasser von der Decke in Lampenschirmen auffangen. Tote wurden einfach über Tage hinweg liegen gelassen und sind dort verrottet.

Oder schau dir die unsäglichen Grausamkeiten des Nazi-Regimes an.

Für mich steht mit Sicherheit fest, dass es ganz klar grausamere Taten gegen Menschen gibt als das in der Doku gezeigte.

[–] [email protected] 6 points 5 months ago (8 children)

Schonmal von Hitler gehört? Er und seine Helfer haben die industrielle Tötung doch quasi erfunden... oder schau dir mal die Taten von Mao Tse-Tung, Stalin, Timur Lenk und Saddam Hussein an.

Menschen können gegen Menschen sehr, sehr grausam sein.

[–] [email protected] 5 points 5 months ago

That‘s really a ridiculous statement.

[–] [email protected] 3 points 5 months ago* (last edited 5 months ago)

bei Stahl wird halt das Eisenerz in einem Hochofen geschmolzen, und dafür könnte man grünen Wasserstoff dann als Brennstoff zum erhitzen verwenden. Aber auch zur Herstellung von Stahl wird ein Wasserstoff-Gemisch verwendet, um das Eisen sauerstoffärmer zu machen. Ist ein echt faszinierendes Verfahren, wen sowas interessiert der kann das mal in der Wikipedia oder so nachlesen. Edit: hier mal der Link: Eisenschwamm.

[–] [email protected] 5 points 5 months ago* (last edited 5 months ago)

vielleicht dann mal deine Definition freimachen von FDP-PR :-) na klar gehört das dazu, und der IPCC-Bericht erwähnt den Wasserstoff als Rohstoff sogar explizit als grossen Verursacher von CO2-Emissionen (z.B. bei der Produktion von Ammoniak, oder von Stahl).

Edit: nur zur Klarstellung: der IPCC spricht hier davon, konventionell gewonnenen Wasserstoff durch Wasserstoff zu ersetzen, der mit regenerativer Energie gewonnen wird. Also Elektrolyse mit Windkraft oder Solar oder so.

Den zweiten grosse Einsatzzweck in der Industrie sieht der IPCC-Bericht beim Einsatz als Brennstoff (der IPCC-Bericht erwähnt hier Hochthemperaturverfahren, z.B. in Hochöfen oder die Herstellung von Primärchemikalien).

Oft als Beispiel angeführt wird hier noch Schwerverkehr und Schwerindustrie. Oder internationale Schiffahrt und Flugverkehr (die beiden letzten werden auch wieder vom IPCC-Bericht erwähnt).

[–] [email protected] 11 points 5 months ago (7 children)

Auch der IPCC sagt klar, dass wir ohne Wasserstoff nicht auskommen. Es gibt Bereiche, die sich anders nicht dekarbonisieren lassen.

Unsinnig ist es, Wasserstoff als nahtlosen Ersatz für fossile Energiequellen zu verkaufen und damit dann Autos oder Heizungen betreiben zu wollen. Das halt, was die FDP versucht.

[–] [email protected] 6 points 5 months ago

nicht nur der Demokratischen. Siehe Russland und China.

[–] [email protected] 1 points 5 months ago

Witzig. So unterscheiden sich die Geschmäcker, bei mir hiesse es: Drückscreen? Kauf ich nicht.

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