[-] [email protected] 69 points 3 months ago

Ich hab die Lösung: einfach nicht tracken. Dann braucht man auch keine Einwilligung.

Dieses Framing, dass die GDPR die Cookie-Banner vorschreibt, geht mir unglaublich auf den Sack. Ne, tut sie nicht. Du musst für Cookies nur dann um Erlaubnis fragen, wenn sie dazu gedacht sind dich zu tracken. Mach das einfach nicht, dann musst du auch nicht um Erlaubnis fragen. 🖕

[-] [email protected] 33 points 5 months ago* (last edited 5 months ago)

hab etwas später versucht zu verweigern (98 oder 99, ich weiß nicht mehr so genau), und bei mir ist es tatsächlich nicht durchgegangen. Ich musste dann 2001 zum Bund.

War echt mal eine der beschissensten Zeiten meines Lebens. Umgeben von rechten Arschgeigen (Onkelz liefen da rauf und runter, und zwar die frühen Dinge) die regelmäßig besoffen waren, gezwungen dumme Dinge zu tun, ohne Autonomie über das eigene Leben. Habs gehasst.

[-] [email protected] 20 points 5 months ago* (last edited 5 months ago)

Dazu möchte ich mich äussern. Vorweg: ich will kein Mitleid und kein "boah, toll gemacht".

Mein Vater ist ein Nazi und Fascho. War er immer schon, es ist allerdings über die Jahre schlimmer geworden.

Er hat mir natürlich sein Weltbild anerzogen. Ich war nie ein "vergast die Ausländer"-Nazi, aber ich hatte schon ein Problem mit Ausländern, mit Feminismus und vielen anderen progressiven Themen. Ich habe viele Rassismen und Vorurteile internalisiert, oft auch ohne mir darüber bewusst zu sein. Und das, obwohl ich natürlich als im Westen lebender Gymnasiast und später Student durchaus immer wieder progressiven Themen ausgesetzt war. Zwar auf dem Land, aber halt trotzdem Bildungsbürgertum.

Aber bis Mitte 20 habe ich das halt auch nicht wirklich hinterfragt. Erst da habe ich damit angefangen. Und nach und nach, Stückchen für Stückchen, hat das angefangen zu bröckeln. Es hat Jahre gedauert, mich davon freizumachen. Ein Schlüsselerlebnis hatte ich in der Schweiz, dort habe ich Rassismus am eigenen Leib erfahren, und da habe ich überhaupt erstmal verstanden, was Rassismus eigentlich ist, und das hat mir dann den Anstoss gegeben mich näher mit dem Thema zu beschäftigen.

Heute bin ich ziemlich links, mein Alter würde mich als linksradikal bezeichnen. Am 1. Januar 2023 hab ich den Kontakt zu ihm abgebrochen.

Was ich damit sagen will: na klar ist das möglich, sich von rechter Erziehung freizumachen. Aber das ist fucking schwer. Ich stamme aus einer bildungsbürgerlichen Beamtenfamilie (meine Elten sind beide Lehrer, mein Vater kommt vom Hof, meine Mutter kommt aus einer Beamtenfamilie), die Familie mütterlicherseits hatte immer schon Probleme mit meinem Vater. Und trotzdem hat es so lange gedauert.

Meine Eltern waren ausgesprochen autoritär, ich hab von meinem Alten regelmäßig mit einer Weidenrute oder einem Knüppel Prügel bezogen. Meine Mutter hat sich da auch nicht zurück gehalten, die hat immer einen Kleiderbügel benutzt.

Da kommt man nicht auf die Idee, irgendwas zu hinterfragen. Egal, wie oft man gegenteiligem ausgesetzt wird. Und das gar nicht mal aus Angst, sondern weil man es einfach gewohnt ist hinzunehmen, was die Eltern einem sagen.

Allerdings kann man Menschen auch nicht aus ihrer Verantwortung entbinden. Natürlich war ich immer für mich selbst verantwortlich.

Aber ich kann mir auch vorstellen, dass für viele zu viel Eigenleistung notwendig ist, als dass sie das schaffen können.

Und ich hab echt keine Ahnung, wie man das Problem lösen kann.

Edit: meh. Jetzt hab ich ein bisschen ein schlechtes Gefühl, diesen Striptease hingelegt zu haben. Ich lass es trotzdem stehen.

[-] [email protected] 24 points 5 months ago* (last edited 5 months ago)

Endlich tut mal jemand was gegen diese Ausländer! Der will doch nur Kohle abgreifen und sich das Gebiss renovieren lassen!

(/s, obviously)

26
submitted 5 months ago by [email protected] to c/[email protected]
[-] [email protected] 21 points 6 months ago
303
ich🤯iel (feddit.de)
submitted 6 months ago* (last edited 6 months ago) by [email protected] to c/[email protected]

Mein erstes Maimai, seid sanft zu mir. Nach einem Kommentar von Rayk Anders.

[-] [email protected] 20 points 6 months ago

Ich halte die Bürgergeld-„Debatte“ für eine Kampagne, um die Löhne zu drücken.

Es arbeiten in Deutschland so viele Leute wie noch nie, wir steuern auf die Vollbeschäftigung zu. Das würde normalerweise dazu führen, dass die Arbeitsbedingungen sich verbessern müssten und die Löhne steigen müssten - "der Markt regelt das".

Dagegen muss natürlich vorgegangen werden, also hält man den Teil, der noch nicht in Arbeit ist, klein - Nachschub für billige Arbeitskräfte.

Und der Politik kommt es gerade recht, nach unten treten hat sich immer schon gut verkauft. Damit kann man die Populismus-Welle nochmal eine Runde reiten.

[-] [email protected] 28 points 6 months ago

Es sind halt vor allem die großen Betriebe, die viel Gewinn einfahren. Und das vor allem durch den Export.

Die kleinen Höfe geben nach und nach alle auf. Lohnt sich einfach nicht. Wir haben in den letzten 20 oder 30 Jahren ein massives Höfesterben. Die Depressions- und Suizid-Rate ist unter kleinen Bauern stark erhöht.

So einfach ist das alles nicht.

[-] [email protected] 22 points 7 months ago

Russlands Propaganda-Maschinen werden das einsetzen egal, ob wir das hier verbieten oder nicht. Das gleiche gilt für die AfD-Propaganda.

Unsere Rechten nutzen das übrigens jetzt bereits schon sehr exzessiv, nur noch eher in Form von Bildern, die sie durch KI generieren lassen. Zum Beisspiel sehe ich auf Xitter immer wieder Varianten von einer weissen Frau mit ein paar dunkelhäutigen Männern, und darunter der klassische „Migranten vergewaltigen unsere Frauen“-Take.

[-] [email protected] 35 points 7 months ago

Utlu berichtete nach der Ankündigung seines Beitritts von "Hunderten anonymen Trollen, die meine Mitgliedschaft torpedieren, zum Teil mit übelster homophober und rassistischer Hetze". […] Er habe in einer Woche mehr Rassismus erfahren als in seinem bisherigen Leben.

Nein! Doch! Oh!

[-] [email protected] 31 points 7 months ago

Portugal's Chega party increased to 7,2 % in 2022. That's lower than in the rest of the EU, but still an increase by eleven seats.

[-] [email protected] 28 points 8 months ago

Homo Sapiens und Neandertaler haben ca 4000 Jahre koexistiert (das ist belegt), es gab sogar eine Vermischung der Arten (das ist auch belegt).

Die aktuell präferierte These ist, dass sie eine etwas kleinere Reproduktionsrate hatten (im einstelligen Prozentbereich scheint schon auszureichen), und der Homo Sapiens besser anpassungsfähig an die sich ändernden Umweltbedingungen war (Wechsel von Warm- und Kaltzeiten, dichtere Besiedlung durch eine Ausbreitung des Homo Sapiens, sowas).

Sprich letztlich Selektion und Veränderung des Lebensraums.

Sind aber wohl alles nur Thesen, Belege wurden bisher nicht gefunden.

[-] [email protected] 44 points 8 months ago

This is a classic. Make the price high enough that nobody wants to pay it, but low enough that law enforcement doesn't complain. Everybody will click on the „I'm Ok with tracking“ button.

view more: next ›

cjk

joined 8 months ago