this post was submitted on 04 Jul 2023
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founded 1 year ago
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Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat bestätigt, dass künftig Bezieher sehr hoher Einkommen keinen Anspruch mehr auf Elterngeld haben sollen. Von der geplanten Streichung könnten rund 60.000 Familien betroffen sein, sagte Paus in einem Interview der Sendergruppe RTL/ntv.

Der Kreis der Elterngeldberechtigten solle verkleinert werden, indem Einkommensgrenzen gesenkt werden. "Ja, die Grenze der Einkommen für diejenigen, die Elterngeld beziehen können, wird abgesenkt auf 150.000 Euro zu versteuerndes Jahreseinkommen."

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[–] [email protected] 67 points 1 year ago (48 children)

Der Kreis der Elterngeldberechtigten solle verkleinert werden, indem Einkommensgrenzen gesenkt werden. "Ja, die Grenze der Einkommen für diejenigen, die Elterngeld beziehen können, wird abgesenkt auf 150.000 Euro zu versteuerndes Jahreseinkommen."

Das Elterngeld soll unter anderem dafür sorgen, dass junge, berufstätige Eltern sich die Erziehungsarbeit besser aufteilen können. Die Grenze liegt derzeit bei 300.000 Euro zu versteuerndem Jahreseinkommen bei Paaren und 250.000 Euro bei Alleinerziehenden.

Schon recht scheinheilig, sich jetzt darüber aufzuregen, dass das ja ach so ungerecht wäre. Habt ihr mit eurem Partner schonmal 150 000 € im Jahr verdient? Das ist richtig viel Geld.

[–] [email protected] 61 points 1 year ago (4 children)

/r/finanzen Einstiegsgehalt nach abgeschlossenem dualem Studium Ü

Spaß beiseite, wer 150.000 brutto als Haushaltseinkommen hat, ist schlichtweg nicht auf staatliche Unterstützung angewiesen, um sehr gut zu leben.

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[–] [email protected] 13 points 1 year ago (3 children)

Das geht halt voll am Punkt vorbei. Ja 150k sind viel Geld und man kann in Deutschland davon richtig gut leben. Das Problem ist, dass man ja in der Zeit, in der man Elterngeld bezieht, ja dieses Einkommen nicht hat. Das Elterngeld ist dazu gedacht, diese Zeit zu überbrücken.

Jetzt sagt der Staat also: Na dann lebe doch von deinem Ersparten. Okay, das kann ich gerne machen, mit den 150k konnte ich ja schon ordentlich was sparen (je nachdem wie lange ich dieses Geld bekommen habe). Wie ist das bei dem zweiten Kind, bei dem dritten? Wie lange kann ich vom Ersparten leben? Kann ich mir gleichzeitig ein Eigentum oder so anschaffen? Auch Kreditraten müssen monatlich bezahlt werden. Das Ganze führt also dazu, dass Besserverdiener also nicht mehr (so viele) Kinder bekommen. Bei der sozialen Durchlässigkeit unseres Systems (ein anderes Problem, das dringend angegangen gehört), führt das dann dazu, dass wir in 20+ Jahren weniger Spitzensteuersatz-Zahler haben (oder zumindest weniger Steuerzahler im Allgemeinen), aber das ist dann ja das Problem der Nachfolgeregierung.

Nach derselben Argumentation könnte man halt auch sagen, dass jemand, der über 150k verdient hat, kein Arbeitslosengeld bekommen sollte, wenn er arbeitslos wird. Er kann dann ja einfach vom Ersparten leben.

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[–] [email protected] 29 points 1 year ago (1 children)

Muss man sich eigentlich immer über alles empören hier, was die Regierung macht? Ich will sie nicht verteidigen, aber das klingt doch eigentlich ganz vernünftig, dass es nach oben hin eine Begrenzung gibt hinsichtlich der Auszahlung staatlicher Leistungen. So wohlhabende Menschen würden sich wohl eher aus anderen Gründen gegen Kinder entscheiden, beispielsweise, weil ihnen das berufliche Vorankommen wichtiger ist.

[–] [email protected] 4 points 1 year ago

Es gab vorher schon eine Grenze, die lag Acer bei 300k

[–] [email protected] 25 points 1 year ago (11 children)

Reale Auswirkungen der FDP Sparpolitik. Leider wird es wieder als Fehler der Grünen verkauft werden und die FDP ihren Profit heraus ziehen.

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[–] [email protected] 18 points 1 year ago

ITT Spitzenverdiener, die Angst haben bald bei den Tafeln anstehen zu müssen.

[–] [email protected] 17 points 1 year ago

Das werden die betroffenen Familien sehr wahrscheinlich überstehen können. Was das dem Staat bringt verstehe ich allerdings nicht wirklich. In Summe werden das ein paar 100 Mio. € sein. Also das was ein A. Scheuer an einem sonnigen Nachmittag zum Fenster raus wirft. Da gibt es andere Bereiche wo es mal wirklich Sinn machen würde was zu ändern. Aber naja, ist wohl ein (sehr kleiner) Anfang.

[–] [email protected] 9 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (2 children)

Stand 2022: Mediangehalt in Deutschland liegt bei 44.000 Euro, Durchschnittsgehalt in Deutschland liegt bei 53.000 Euro.

Je nach Einkommensverteilung zwischen den Elternteilen kann es sich also lohnen, wenn einer gar nicht mehr arbeiten geht (z.B. wenn ein Elternteil mehr als 70% verdient), wenn man das Elterngeld haben will.

Bitter für die Paare, die beide über 75.000 Euro verdienen und eine sehr ausgeglichene Einkommensverteilung haben (annähernd 50%).

Ansonsten natürlich der Klassiker: Mit hohem Einkommen ist man in Deutschland einfach sehr reich. Und gerade in Zeiten der hohen Inflation und dem Versuch das entsprechend durch Lohnsteigerungen aufzufangen, wird es nur noch bitterer.

[–] [email protected] 11 points 1 year ago

70% von 150.000 sind 105.000

Das dann der andere Partner die Arbeit mit dem Mediangehalt von 45.000 oder mehr aufgibt, un ein paar Zuschüsse abzugreifen, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Und wer so drauf ist legt sich wirklich in die soziale Hängematte, weil evident genug Möglichkeiten für ein auskömmliches Einkommen bestehen. So ein Verhalten muss nicht staatlich gefördert werden.

[–] [email protected] 6 points 1 year ago (1 children)

Je nach Einkommensverteilung zwischen den Elternteilen kann es sich also lohnen, wenn einer gar nicht mehr arbeiten geht (z.B. wenn ein Elternteil mehr als 70% verdient), wenn man das Elterngeld haben will.

Ich glaube nicht, dass die Rechnung langfristig aufgeht, wenn man bedenkt, wie sich sowas auf die Karriere auswirkt.

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[–] [email protected] 9 points 1 year ago (3 children)

Als eine der größten Industrienationen hier den Rotstift anzusetzen ist einfach traurig. Dazu die Kurzfristigkeit ist einfach ein weiterer Stoß vor den Kopf der oberen Mittelschicht in Deutschland. Mit 150.000€ lebt man sicher kein Monaco Jet-set-life, besonders nicht in Großstädten. Richtet euren Missgunst lieber gegen Leute die mit diesem Gehalt ihre Tesla Förderung oder Strompreisbremse abstauben…

[–] 768 10 points 1 year ago (4 children)

Mit 150k lässt sich so manches Haus in der Großstadt in zehn Jahren finanzieren. Da ist krasse soziale Mobilität drin, d.h. Reichtum lässt sich möglicherweise sogar mehrgenerational anhäufen. Viele dieser Menschen haben bereits ernsthafte Probleme sich prekäres Leben in DE vorzustellen (aka Niemand müsse in Deutschland auf der Straße leben).

[–] [email protected] 5 points 1 year ago

Viele dieser Menschen haben bereits ernsthafte Probleme sich prekäres Leben in DE vorzustellen

Wie die Kommentare hier eindrucksvoll demonstrieren.

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[–] [email protected] 9 points 1 year ago

Von 150000 € bleiben netto ca. 85000 € übrig. Davon lebt man sehr gut, egal wo in Deutschland. Das ist das vierfache des Durchschnittsnettohaushaltseinkommens in Deutschland.

[–] [email protected] 4 points 1 year ago (1 children)

Mit einem zu versteuernden Einkommen von 150.000€ hat man ein Bruttoeinkommen von so 170-180.000, man ist dann reicher als 94% der deutschen. Das beschweren über die Erreichung für die bestverdiener ist wortwörtlich ein Luxusproblem.

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[–] [email protected] 5 points 1 year ago

Ein absoluter Rückschritt. Beim Elterngeld geht es sehr stark um Gleichstellung beider Elternteile, so dass eben der Verdienst des einzelnen Elternteils nicht ausschlaggebend ist bei der Entscheidung, wer die Pause macht, um sich um das Kind zu kümmern. Stattdessen könnte man sicher Geld sparen indem man das Ehegattensplitting endlich abschafft.

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