Manche Personen verursachen mehr Klima Schäden an einem Tag als ich in mehreren Jahren, da fällt es durchaus schwer sich noch weiter einzuschränken.
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Keine Ahnung wie du so lebst, aber in vielen Bereich kostet Klimaschutz nicht viel mehr oder spart sogar Geld. Man muss es aber trotzdem aktiv machen. Ich denke da an Solar auch dem Dach oder am Balkon, Wärmepumpe oder mittlerweile auch das Elektroauto. Da gibt es aber of einfach Lügen von der fossile Lobby, wie das Elektroautos genauso schädlich sind wie Verbrenner. Wenn man da einfach nur informiert ist, hilft das gewaltig.
Elektroauto
Das muss man sich aber auch erstmal leisten (und laden) können.
Solar auch dem Dach oder am Balkon, Wärmepumpe
Die meisten Leute wohnen halt nicht im freistehenden Einfamilienhaus, sondern zur Miete. Und als Mieter habe ich nunmal keinerlei Einfluss darauf wie bei mir denn geheizt wird oder ob da eine Solaranlage auf dem Dach hängt. Auf dem Balkon mag noch gehen, wenn man denn einen hat.
Für die meisten Leute also gar nicht so riesig viel Möglichkeit in den von dir angedachten Dingen viel in Sachen Klimaschutz zu tun.
Das Wichtigste ist es nicht zu fliegen, das spart sogar Geld.
Beim Strom könnte man auch als Mieter zu einem Ökostromanbieter wechseln, die sind auch nicht mehr unbedingt teurer.
Statt Fleisch kann man entweder auf Lebensmittel zurückgreifen die günstiger sind (z.B. Haferflocken, Bohnen, Linsen, gefrorenes Gemüse, Falafelmischung) oder es mit pflanzenbasierten Fleischalternativen ersetzen. Die von den Lidl und Kaufland Eigenmarken sind inzwischen mindestens so günstig wie Billigfleisch und die anderen Supermärkte sind auch auf dem Weg.
Also nachhaltiger zu Leben geht auch als Mieter und ohne reich zu sein.
Beim Strom könnte man auch als Mieter zu einem Ökostromanbieter wechseln, die sind auch nicht mehr unbedingt teurer.
Ich konzentriere mich mal darauf, weil es im Originalkommentar hauptsächlich um sowas ging.
Das mag zwar ganz nett sein, allerdings habe ich als Mieter davon noch immer keinen Einfluss darauf, wie bei mir geheizt wird und ob da halt nicht einfach eine Gasheizung bei mir steht und ich das schlicht schlucken muss.
Ich hab hier heute so oft Bohnen, Linsen und andere Hülsenfrüchte gelesen, und geschmacklich mag ich diese auch echt gerne, aber hat den niemand von euch Verdauungsprobleme dabei? Ich bekomme davon leider übelst schnell Blähungen. Oder gibt es da ein Trick drum herum?
Kurz:
Die Dosis langsam steigern, deine Darmflora muss sich erst dran gewöhnen.
Lang:
Für die Menschen vor einem Jahrhundert waren Hülsenfrüchte und Kohl Standards, die billig, lecker und super gesund sind, das wurde ständig gegessen. Wir haben das kaum mehr auf dem Teller.
Unser Darm funktioniert wie ein Garten, deine Nahrung entscheiden, welche Arten an Bakterien sich darin vermehren und welche weniger werden. Für Kohl und Hülsenfrüchte brauchst du andere Mikroorganismen als für SchniPo Schranke. Je mehr sich die Pflanzen- und Ballaststoff-Tierchen vermehren, desto weniger Stress macht diese Nahrung in deinem System.
Ja, es gibt einige weitere Tricks:
- Hülsenfrüchte schon 12 Stunden vorher in reichlich kaltem Wasser einweichen und das Einweichwasser vor dem Kochen dann wegschütten. Denn darin sind besonders viele der unverdaulichen Oligosaccharide enthalten, die zu Blähungen führen können. Zusätzliches Spülen erhöht den Effekt.
Das Einweichen vorab führt außerdem dazu, dass die Hülsenfrüchte nur 5-7 Minuten aufgekocht werden müssen, und dann je nach Sorte mit etwas Nachgaren ohne weiteres Zutun fertig sind. Einfacher und energiesparender geht es nicht. - etwa 1 g Natron (Natriumhydrogencarbonat) pro Liter Einweichwasser weicht die Zellwände auf und macht die Hülsenfrüchte damit leichter verdaulich
- Gewürze und Kräuter nach dem Kochen hinzufügen, die Blähungen lindern: Anis, Basilikum, Bohnenkraut (!!), Fenchel, Ingwer, Kreuzkümmel, Kardamom, Kümmel, Kurkuma, Pfefferminze, Ceylon-Zimt
- falls nicht sowieso der Fall - in der Eingewöhungsphase viel bewegen, denn das verbessert auch die Darmaktivität. Der Verdauungsbrei ist dann bestenfalls schon durch, ehe er anfangen kann, Probleme zu machen. Die gasbildenden Bakterien sollten nämlich nicht zu viel Zeit bekommen, sich zu vermehren. Stichwort: Verdauungsspaziergang.
- fermentierte Lebensmittel mit Milchsäurebakterien zum Aufbau einer gesunden Darmflora: Klassiker sind Joghurt, Sauerkraut, Kimchi, Milch- und Wasserkefir.
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Bei Interesse ergänzende Hinweise aufklappen
㋛
Das alles gilt nicht nur für Hülsenfrüchte, sondern auch für andere Herausforderungen wie Kohl, Zwiebeln und Topinambur. Wie Teppichbrand rate auch ich: Nicht zu schnell aufgeben, sondern so lange und sanft einschleichen, bis das Mikrobiom im Darm an ballaststoffreiche, gesunde Zufuhr gewöhnt ist. Und dann regelmäßig füttern, damit die kleinen Helferchen im Darm am Start bleiben, wie es früher üblich war. Ein gesunder Darm lohnt sich ja auf jeden Fall. Stichwort: Darm-Hirn-Achse...
Das Einweichen der Hülsenfrüchte wird schnell zur Routine. Ich koche immer eine Packung von roten und braunen Linsen komplett vor. Meist am Abend parallel zu Haferflockenfrühstücks-Vorbereitungen, dann sind die Linsen am nächsten Morgen fertig gegart und abgekühlt. Im Kühlschrank halten sie locker fünf Tage.
Diese Vorgehensweise vereinfacht vieles. Ich nehme stets 150g Wasser zum Aufkochen von 500g eingeweichten Linsen und erhalte so nach dem Abkühlen perfekt gare, relativ trockene Linsen zum weiter verarbeiten und einlagern. Die Linsen kochen so nicht über, weil die schäumenden Bestandteile (Saponine) bereits mit dem Einweichwasser weggeschüttet werden.
Zur behutsamen Annäherung empfehle ich selbst gemachte Dips/Brotaufstriche mit pürierten roten Linsen und reichlich von den o.g. Gewürzen nach persönlicher Vorliebe - und einem Schuss gutes Öl. Die roten Linsen sind geschälte braune Berglinsen und etwas verträglicher, weil ohne ballaststoffreiche Schale. Wie auch immer: Wohl bekomms!
Danke für die ausführlichen Tipps, die werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren.
Der Punkt mit dem Bewegen wird warscheinkich bei mir auch relativ viele Probleme verursacht haben da ich meist am Schreibtisch esse.
Elektroauto
Bahn macht brrrrrrrrr
Yo und diese eine Person gibt es in der Welt 10000 mal weniger, sprich unser billo Konsum fällt additiv mehr ins Gewicht. Gerade wir westlichen "armen Menschen" sind die mit der größten Verantwortung diesbezüglich, kann ne Studie zu raussuchen bei Interesse
Wenn der Staat versagt. Menschen ließen sich motivieren, wenn sie das Gefühl haben, dass wirklich alle an einem Strang ziehen. Wenn für Industrie und Wirtscht tausende Ausnahmen gemacht werden, der öffentlich Verkehrssektor nicht ausgebaut wird usw, dann aber erwartet wird, dass der einzelne seine Lebensweise ändert, wird es nicht funktionieren. Dann fühlt man sich verarscht und fliegt halt weiter mit dem Billigfliegerin den "Traumurlaub". Schon traurig, dass die Verantwortlichen es wider besseren Wissens versammeln.
Ich sag mal nur Verbrennerverbot und Heizungsgesetz. Wenn der Staat will das alle an einem Strang ziehen, heult die ganze Republik. Wenn man irgendwo Ausnahmen wie den Agrardiesel anfasst, ist der Aufstand so heftig, dass die Polizei den Grünen den Parteitag verbietet. Wenn du neue bessere Bahnstrecken baust, dann heulen wieder alle rum, dass man da eine Bahnstrecke gebaut wird. Wenn du Parkplätze entfernst gibt es massiv Klagen. Wenn Radwege gebaut werden heulen Autofahrer über die Radfahrer.
Der Staat ist halt nur so gut wie seine Bürger und die meisten wollen Klimaschutz ohne irgenwelche Änderungen in ihrem Leben und das wird nicht gehen.
Das ist nicht richtig. Menschen akzeptieren Einschränkungen, wenn sie für alle gelten - also fair sind.
Was du oben aufzählst, sind alles gesteuerte Aktion von Wirtschaftslobbies. Das hat nichts mit normalen Bürgern zu tun. Ein paar Dumme, die sich vor den Karren spannen lassen gibt es immer.
Ganz genau so sehe ich das auch, es ist ja auch maximal frustrierend sich einzuschränken und dann zuzuschauen wie andere ohne Konsequenzen oder auch nur signifikante Mehrkosten sich komplett rücksichtslos verhalten. Da muss man sich doch dumm vorkommen wenn man aus eigenem Antrieb heraus sein Verhalten ändert und damit ja oft auch einen Verlust an Komfort und bequemem Leben hinnimmt. Am Ende nimmt man nur den Reichen™ den Leidensdruck und für den Klimaschutz ändert sich unterm Strich nichts.
Die Republik heult nicht, das ganze Theater war gezielt platziert von BILD & co.
In persönlichen Gesprächen (lt. Habeck selbst) mit „echten“ Bürgern hat ihn quasi nie jemand auf das Gesetz angesprochen.
War ja auch ein gutes Gesetz.
Ehrlich, ich glaube nicht dass es hauptsächlich Misinfo ist. Die entscheidenden Änderungen die das Klima retten könnten müssen von der Politik/den Reichen gemacht werden, und zwar leider von praktisch allen Ländern der Erde.
Dass ich meinen Müll in verschiedene Plastiktypen aufteilen, die am Ende wohl eh einfach verbrannt werden, macht insgesamt sehr wenig aus.
Vielleicht lieg ich falsch damit, und ja, irgendwie muss man ja anfangen, aber die kleinen Bürger sind schon seit Jahrzehnten "persönlich verantwortlich" und was hats gebracht?
die kleinen Bürger sind schon seit Jahrzehnten "persönlich verantwortlich"
Das ist halt die Kernthese des Neo-Liberalismus: Geht es dir scheiße, bist du selbst drann schuld. Das es Aufgaben gibt, die wir kollektiv angehen müssen versteht diese Denkweise nicht.
Dass ich meinen Müll in verschiedene Plastiktypen aufteilen, die am Ende wohl eh einfach verbrannt werden, macht insgesamt sehr wenig aus.
Ich stimme dir insgesamt zu, dieser Abschnitt ist aber so ein Fall von Thema verfehlt. Mülltrennung hat insgesamt relativ wenig mit Klimaschutz zu tun. Die Motivation dafür ist eher Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft. Aber der Punkt worauf ich hinaus will ist eigentlich, dass dein Beitrag an dieser Stelle Umweltschutz und Klimaschutz gleichsetzt, obwohl Klimaschutz nur ein Teilbereich des Umweltschutzes ist. Zwar ist dieser Teilbereich in der letzten Zeit (zurecht) im Fokus, aber Umweltschutz ist noch deutlich mehr und unter anderem unsere moderne Abfallwirtschaft (so verbesserungswürdig sie immer noch ist), ist eine große Errungenschaft der Umweltbewegung der 70/80er Jahre, die ganz unabhängig vom Klimaschutz erhaltenswert ist, ebenso wie z.B. Kläranlagen und andere Umweltschutzmaßnahmen, die nur bedingt was mit Klimaschutz zu tun haben.
Ich beobachte seit längerem, dass die breite Bevölkerung das zum Teil nicht mehr differenziert und Umweltschutz mit Klimaschutz gleichsetzt und Maßnahmen zum Umweltschutz einseitig nach ihrer Klimabilanz zu bewerten versucht, was ich für eine Fehleinschätzung halte, die fatal sein kann.
Was ich seit kurzem auch beobachte, ist ein Begriffswandel des Begriffs Klimaschutz selbst. Waren damit ursprünglich "Maßnahmen zum Schutz des Klimas" gemeint, wird es mittlerweile auch verwendet um "Maßnahmen zum Schutz von Menschen (und ihrer Besitztümer) vor dem Klima" (bzw. dessen Auswirkungen in Form von Extremwetterereignissen) damit zu meinen, was gewissermaßen eine Art Resignation im Bezug auf erstere Bedeutung beinhaltet.
Sorry für den Rant, das wollte ich wohl mal loswerden, und dein Kommentar war jetzt irgendwie Stein des Anstoßes. Als jemand, der gut 20 Jahre versucht hat, die Veränderung zu sein, die ich in der Welt sehen wollte, gebe ich dir allerdings vollkommen recht, dass die individuellen Gestaltungsspielräume der breiten Masse zum Klimaschutz sehr begrenzt sind. Wir können uns als Konsumenten nur in so weit für klimafreundliche Optionen entscheiden, wie sie vom Markt angeboten werden, und wie wir die Klimafolgen überhaupt durchschauen können. Unternehmen formen unsere Umwelt, bieten von sich aus diese Dinge nicht an und erschweren uns durch Greenwashing-Marketing immer mehr entsprechende Entscheidungen im Kleinen zu fällen. Stattdessen versucht man uns ein grünes Gewissen zu verkaufen, ohne echten Effekt.
Die Lösungen müssen auf gesellschaftlicher Ebene passieren, wo wir politisch die Spielregeln anpassen, um jenen Unternehmen, die das möchten, klimafreundlicheres Verhalten zu ermöglichen ohne dadurch Wettbewerbsnachteile zu erhalten, und die anderen schlicht dazu zu zwingen das ebenfalls zu tun und unsere menschengemachte Welt so zu formen, dass die breite Masse bequem klimafreundliche Optionen nutzt, ohne sich darüber überhaupt Gedanken machen zu müssen.
Ist fair, kein Problem für den detaillierten "rant" hab ich wirklich nich drüber nachgedacht als ich das geschrieben habe.
Joa, ich meine saurer Regen in den 70/80ern, Ozonloch in den 80/90ern und umgekippte Gewässer in den 60ern haben sich halt auch nicht durch individuellen Verzicht lösen lassen. Die Lösungen wurden herbeireguliert von Vadder Staat.
Seit den 90ern haben aber Industrie und deren Besitzer sehr erfolgreich gegen den Staat und Regulierungen Stimmung gemacht, deshalb hält das heute keiner mehr für den Weg aus der Krise und macht einen auf "persönliche Pflicht".
Dies und der bewusst von BP als Narrativ verbreitete "ökologische Fußabdruck" der eben auch auf eine Individualisierung des Problems hindeutet, wo eine Kollektivlösung erforderlich wäre.
Das perfide daran ist ja, dass der ökologische Fußabdruck nicht falsch ist, ebensowenig wie die Sache mit der individuellen Verantwortung. Aber wenn man den Diskurs darauf einengt, verliert man den weiteren Blick darauf, dass gesamtgesellschaftlich und politisch halt viel mehr bewegt werden kann. Und ich behaupte, genau das war das Ziel. (Und ist das Ziel der gesamten neoliberalen Ideologie)
Als Information ist der ökologische Fußabdruck gut, da bin ich dabei.
Aber ich halte ihn im Großen und Ganzen doch für falsch: ich glaube, dass unsere großen Gesellschaften einfach zu komplex für "individuelle Verantwortung" sind. Auf dem Level findet eine Verantwortungsdiffusion statt, dass individuelle Appelle zum Scheitern verurteilt sind.
Individuelle Verantwortung funktioniert in kleinen Gruppen: wenn in meinem Jäger und Sammler Kreis einer ständig in den Fluss kackt, wirkt public shaming und Ausgrenzung Wunder. Deswegen sind Dörfer auch heute noch normativer (sehr zum Leid vieler Bewohner, aber eben auch manchmal zum Guten).
Wenn ich aber Gesellschaften von 80 Mio. oder 500 Mio. Menschen steuern möchte, dann komme ich nicht umhin, das durch möglichst partizipative Entscheidungsprozesse "von oben" herbeizuregulieren, individuelle Verantwortung verschwindet auf dem Level einfach.
Kann man so sehen, ja. Ich seh es nicht ganz so extrem, aber ich vermute sich darüber zu streiten, ob individuelle Entscheidungen nun extrem begrenzt oder überhaupt nicht wirksam sind, wäre ebenfalls vergebene Liebesmüh'.
Ich würd halt behaupten, das was man individuell bewirken kann, ist umso mehr, je größer der eigene ökologische Fußabruck ist. Je näher man sich damit am Durchschnitt (seiner eigenen Gesellschaft, global betrachtet ergäbe hier auch wenig Sinn) befindet (oder sogar darunter liegt) desto weniger kann man ihn durch individuelle Maßnahmen noch absenken.
Und dass der Aufwand, den man dazu betreibt womöglich effizienter in politisch-gesellschaftliches Engagement gesteckt würde, ist dann auch schnell so.
Ist schon richtig. Ganz aus der Verantwortung sollten sich die Leute nicht stehlen. Aber der Einfluss ist extrem begrenzt.
Konkret: Ich liege in meinem Fussabdruck immer noch über dem Weltmaßstab, weil ich Deutscher bin. Da werden einem einfach mal ein paar Tonnen draufgeklatscht ohne Gründe. Das sind Industrieemissionen.
Ich kann kaum noch runter ohne Verrenkungen: Vegetarier, Urlaub in DE mit Auto (Fliegen seit Jahren nicht mehr), viel Rad, viel Homeoffice. Ist komplett ausgereizt und trotzdem zu viel. Btw. mein Lifestyle ist neben umweltschonend auch geldschonend. Mir fehlt trotzdem an nichts.
Und wenn ich dann sehe, wie bei meinem AG Müll und Emissionen produziert wird…. Politik muss regeln.
Richtig so, Klimaschutz ist nämlich Aufgabe der Politik. Dass das Aufgabe des einzelnen sei, ist eine Kampagne, die letztlich auf BP (oder war es Shell?) zurückzuführen ist.
Klimaschutz is das einzige, wo irgendwie die Bürger meinen, es selbst in die Hand nehmen zu müssen. Man überlege sich nur mal, wenn man dies anwendet auf andere Problembereiche.
Sollten wir alle die Ärmel hochkrempeln und 2-3 Haushaltshilfen einstellen um die Wirtschaft anzukurbeln?
Sollte jeder sich fragen ob er persönlich in die Ukraine reist um dort gegen putin zu kämpfen?
Etc.
Völlig lächerlich, das sind politische Aufgaben, die von der Politik zu verantworten sind.
Nur beim Klimaschutz wird die Verantwortung auf den einzelnen abgewälzt. Das macht keinen Sinn, und deprimiert nur!
Richtig so, Klimaschutz ist nämlich Aufgabe der Politik.
Jo, aber solange diese nichts bzw. nicht genug tut, muss man halt selbst zusehen, was man tun kann.
Wenn man schon selber denkt man "sei nicht in der Pflicht", dann sollte man wenigstens die Parteien wählen die sich dem Problem annehmen.
Das ist meine Einstellung. Ich sehe meine persönliche Pflicht zur Änderung als recht gering an und schränke meinen Lebensstil daher auch nicht zu krass ein (wo es nicht zu schwer fällt). Sehe aber meine Verantwortung sehr darin nur Parteien zu wählen die ein sehr starkes Klimaprogramm bieten. Politik kann wirklich was ändern, ich selbst eher nicht.
Ich verzichte aufs Auto, nutze Öffis, esse zu 80% vegetarisch und fliege nicht in den Urlaub. Jetzt sind erstmal die anderen dran, ich schränke mich nicht noch weiter ein, bevor die anderen nachgezogen sind.
Völlig verständlich, damit machst du sehr viel mehr als der Durchschnittsdeutsche (inkl. mir selbst)
Das reichste 1 % der Weltbevölkerung produziert 50-mal mehr Treibhausgase als die 4 Milliarden Menschen der unteren 50 %, wie eine neue Studie in 168 Ländern zeigt.
Aber(!) wenn die reichsten 20 % der Verbraucher der Welt ihre Konsumgewohnheiten ändern würden, könnten sie ihre Umweltbelastung um 25 bis 53 % reduzieren.”
Peer reviewte Studie dazu: ”Keeping the global consumption within the planetary boundaries by Peipei Tian et al”. https://www.nature.com/articles/s41586-024-08154-w
"(..)Die Studie zeigt auch, dass veränderte Konsummuster allein im Lebensmittel- und Dienstleistungssektor dazu beitragen könnten, kritische planetare Grenzen wieder in sichere Grenzen zu bringen. Und erst letzten Monat war Hubacek Mitautor eines Papiers, in dem beschrieben wird, wie der Viehzuchtsektor auf gefährliche Weise mehrere der planetaren Grenzen überschreitet (..)"
550 €/Monat in Deutschland fällt dabei unter reichste 15,2 % global
https://www.givingwhatwecan.org/how-rich-am-i?income=10800&countryCode=DEU&numAdults=1&numChildren=0
Selbst ein persönlicher Anteil von 20% wäre im Vergleich bei Betrachtung der Gesamtemissiomen halt immernoch mehr als der gesamte PKW Sektor um den ja so viel geredet wird.. Deshalb ist es ja objektiv so entscheidend dass alle sich der Realität stellen und ihren Konsum überdenken, sei es das Auto, die Tierprodukte oder der Überkonsum. Das zeigen auf die da oben mag absolut berechtigt sein, aber das löst die eigene Verantwortung nicht (whataboutism)
Nur noch jeder Zweite sieht sich persönlich in der Pflicht
Ehrlichgesagt hätte ich vom Gefühl her gedacht, es stünde schon längst schlimmer um das Klimaschutzbewusstsein. Ist natürlich trotzdem kein Grund zu feiern.
Finde ich schwer daraus abzuleiten.
Die Erkenntnis, dass sich das Problem nicht auf individueller Ebene lösen lässt wenn nicht politisch was passiert um die Rahmenbedingungen zu verändern, könnte man genausogut als gestiegenes Bewusstsein deuten. Nicht, dass das mein Eindruck von der Mehrheit der Leute wäre, aber die Fragestellung ist irgendwie die Falsche um Klimabewusstsein als solches daraus abzuleiten.
Die meisten Leute verstehen ja nicht Mal die Ursachen der meisten und größten Umweltschäden.
Es sind in der Regel nicht Normalbürger die Regenwälder abholzen, Kohle verbrennen und täglich fliegen. Das sind Konzerne. Die Ausrede ala Markttheorie nach Nachfrage und Angebot zieht nicht. Es sind die Konzerne und ihre Eigentümer, die herrschenden Klasse, die an den Schäden Schuld tragen.
Gutes Beispiel um das zu verschaulichen ist es das Problem durch die Sicht anderer Wirtschaftssysteme als den Kapitalismus und Marktwirtschaft zu betrachten. In der Planwirtschaft kann beispielweise der Staat direkt jegliche Schäden und Abfälle durch direktes eingreifen verhindern oder mindern, wenn er dies denn will. Völlig unabhängig von den Bürgern / Konsumenten.
Als zweites Argument, macht der eigene Konsum auch keinen Unterschied. Ich fahre kein Auto, es gibt X Produkte oder Marken welche ich nie kaufe. Dennoch werden die weiter existieren und ihre Produkte werden weiter hergestellt und wenn's sein muss direkt für die Müllhalde. Die Kollektivschuld zieht beim Klimawandel nicht, denn es kann kein kollektives Verhalten in unseren sozioökonomischen System geben ohne dass der Staat dies schafft und fördert.
Es sind [...] nicht Normalbürger die Regenwälder abholzen, Kohle verbrennen und täglich fliegen.
Doch! Normalbürger finanzieren diese Konzerne. Mit jedem Tierprodukt, das du an der Supermarktkasse bezahlst, gibst du Geld in das System, das den Regenwald für Futtermittel zerstört. Wenn du deinen Stromanbieter nicht aktiv wechselst gibst du Geld in ein System, das Kohle verbrennt. Und ständig fliegen tun Mitarbeitende der Konzerne, deren Produkte du kaufst.
Ich auch. Wir können nicht komplett raus aus diesen Abhängigkeiten, weil wir Teil der globalen Selbstmordmaschine sind. Aber wir können schon Entscheidungen treffen, die unseren Einfluss erhöhen oder verringern. Also übernimm Verantwortung für dein Leben, mach dich schlau und handele nach deinen Möglichkeiten.
Die Leute können sich Klimaschutz aktuell schlicht und ergreifend nicht leisten. Die meisten sind froh, wenn sie am Ende des Monats noch genug für Essen auf dem Konto haben.
Wir sollten erstmal die sozio-ökonomischen Probleme in den Griff bekommen und die Leute in eine Lage versetzen, sich auch aktiv mit Klimaschutz auseinandersetzen zu können.
Ich behaupte das ist Unsinn. Schau einfach mal an den Straßenrand und du wirst begreifen es hat nichts mit Kosten zu tun, sondern damit, dass viele Menschen egoistische Arschlöcher sind denen die Umwelt egal ist, und einfach ihren Müll aus dem Fenster ihrer Drecksschleudern werfen.
Du glaubst diese Menschen würden geringfügige Einschnitte in ihr Leben akzeptieren um ihren Kindern eine Zukunft zu bieten?
Vieles was wirksamer Klimaschutz ist, ist nicht teurer sondern billiger. Geld ist da oft weniger das Problem, sondern Zeit und Nerfen (und leider auch Willen) sicht mit dem Thema zu beschäftigen.
Genau aus dem Grund muss das Thema vor allem in den Schulen vorangetrieben werden. Es gab da mal einen schönen Bericht über Mülltrennung. Die hatten das jahrelang über Flyer usw probiert, ohne großen Erfolg. Dann hatten die ein großes Schulprojekt und die Kinder haben den Eltern auf die Finger geschaut und schon lief es besser.
Kinder sind da die besseren Zielpersonen, wenn man Veränderung will!
Nun habe ich die eigentliche pdf von ipsos, welche taz.de zu faul war zu verlinken, überflogen. (Hier ist der Link zum Artikel von ipsos, um zur pdf zu kommen muss man ein paar gelogene Sachen angeben (die Mail wird nicht abgefragt)).
In Deutschland ist die Stichprobe rund 1000 Leute (16-74 Jahre). ~~Wie aussagekräftig diese Stichprobengröße jetzt ist, weiß ich auch nicht…~~ Schnelle Suche später; ist laut den Statistiker ausssagekrätig.
Die eigentliche Frage, um die es hier geht, war (ich konnte sie nur auf Englisch finden):
Q: If individuals like me do not act now to combat climate change, we will be failing future generations.
Und ehrlich? Das würde echt auf meine Stimmung an kommen, was ich da antworte… Das richt zu sehr nach dem klassischen Trick, die Schuld von Klimawandel auf das Individium zu schieben, obwohl wir alle mehr oder weniger machtlos in Systemen gefangen sind und die Regierung lieber Däumchen dreht, statt irgendetwas wirklich zu ändern und alle Firmen so viel Treibhaus produzieren lassen, wie sie wollen. Freier Markt undso bis der Markt in Flammen steht.
Viel beunruhingender finde ich die folgenden Ergebnisse:
To what extent do you agree or disagree with the following? [COUNTRY] should do more in the fight against climate change
Wirklich? Deutschland soll nicht mehr gegen den Klimawandel unternehmen?
Ich hab'ne tolle Idee, damit wir der Fossilbrennstoffindustrie noch so richtig in den Arsch kriechen, warum machen wir nicht besser eine Gasheizung für Neubauten verflichtend, wer brauch schon so'ne blöde Wärmepumpe, Richtgeschwindigkeit auf den Autobahnen muss natürlich 200 kmh sein und Windräder gehören verboten, die verschandeln die Landschaft, da sollte man doch besser Fracking betreiben.