Weiß nicht, was hier neu sein soll. Ich hatte eine Zeit lang beruflich viel mit Immobilienmaklern zu tun. Dass die Eigentümer zu hohe Erwartungen haben, ist ganz normal.
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Was heißt auch schon "zu hohe Erwartungen"? Wenn ich einen bestimmten Artikel bei Kleinanzeigen für 100€ reinstelle warte ich halt mal ab. Vergleichbare Artikel gehen bei um die 80€ weg aber vielleicht braucht ja jemand aus meiner Nähe genau das und möglichst sofort. Ich hab's ja Zeit. Häuser sind in der Regel keine Waren, die schnell liquidiert werden müssen. Wenn das Häuschen abbezahlt ist und man es hin und wieder pflegt …
Bei deinem Beispiel machen die 25%, die dein Preis über einem vergleichbaren Verkaufspreis liegen, nicht viel aus. Hier reden wir aber von einer anderen Größenordnung: Haus vor 10 Jahren für 300 000 gekauft. Realistischer Wert liegt heute bei 450 000. Viele Verkäufer würden jedoch eher bei knapp unter 600 000 ansetzen. Genau mit dieser Logik "vielleicht bietet ja einer 550 000".
Das funktioniert einfach nicht. In der Größenordnung muss fast jeder zur Bank rennen und einen Kredit aufnehmen. Wenn der Kaufpreis jedoch so weit über dem realen Wert liegt, hat die Bank keine Sicherheit. Also kein Kredit. Und so findet man dann niemals einen Käufer.
Wenn die Ausfallwahrscheinlichkeit entsprechend gering ist finanziert die Bank dir auch überteuerte Häuser. Gibt viele Beamte auf dem Markt, die auch etwas Eigenkapital mitbringen und nicht 110% finanzieren müssen.
Steigende Zinsen, Inflation, fallende Immobilienpreise... Das sind alles Unsicherheitsfaktoren für die Banken.
Natürlich wollen sie dennoch gern Kredite vergeben, doch das wird heutzutage doch etwas skeptischer gesehen als noch vor bspw. 5 Jahren.
Gründe für einen Hausverkauf sind oft: Todesfall/ Erbschaft mit Wohnort in anderer Stadt, Scheidung, Altenheim/ Pflege und Wegzug. Das ist alles nicht dringend, aber kann auch nicht jahrelang dauern. Es gibt ja Gründe für den Verkauf und nicht ein Testballon.
Mein Glaskugeltipp: Nächsten Spätsommer wird es realistischere Preise geben. Dann stehen viele vor der Wahl: Ein weiterer Winter mit leerem Haus oder besser im Preis runtergehen.
Das leere Haus wird durch die Winter nicht besser. Es muss gepflegt werden. Habe ich mal nervlich durchgemacht während Corona als Verkäufer. Wenn dann kleine Bäume in der Regenrinne zu wachsen anfangen, dann winkt der Zaunpfahl.
Wenn dann kleine Bäume in der Regenrinne zu wachsen anfangen
Das stört Vermieter doch längst nicht mehr.
Die Preisen werden sinken aber dafür ist auch die Qualität und der Wert des Hauses geringer. Da ist dann die große Frage ob nicht beide einen schlechten Deal gemacht haben: der Verkäufer, der statt für 600.000€ für 500.000€ verkauft hat oder der Käufer, der zwar 100.000€ gespart hat, dafür aber einen Baum in der Regenrinne hat.
Die meisten Häuser auf dem Markt müssen sowieso saniert werden. 80% des Bestands sind älter als 2000. Insofern macht die Regenrinne nicht viel aus bei einer Kernsanierung. Die Preisvorstellungen sind echt noch irrwitzig.