this post was submitted on 04 Mar 2024
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Deutschland

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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.

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[–] [email protected] 30 points 5 months ago (2 children)

Gemeinschaftlich begangen und tateinheitlich: gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, gefährliche Körperverletzung (möglicherweise auch versuchter Mord?) und Sachbeschädigung. Plus möglicherweise Umweltstraftaten wegen der illegalen Entsorgung des Mists. (Ist aber eher so ins Blaue geraten, meine Justizkenntnisse habe ich von Salesch, Hold und Konsort*innen.)

[–] [email protected] 25 points 5 months ago

"Bildung krimineller Vereinigung" scheint auch gut zu passen.

[–] [email protected] 4 points 5 months ago (2 children)

Für gefährliche Körperverletzung oder versuchten Mord müsste man dem Landwirt nachweisen, dass es seine Absicht war, Autofahrer zu verletzen oder zu töten.
Und dann ist da noch §3 Satz 4 der STVO: "Es darf nur so schnell gefahren werden, dass innerhalb der übersehbaren Strecke gehalten werden kann."

[–] [email protected] 15 points 5 months ago (2 children)

Nur zur Ergänzung: es gibt verschiedene Formen von Vorsatz, Absicht ist nur eine davon. Es gibt auch noch dolus eventualis, bei dem man bestimmte Folgen billigend in Kauf nimmt.

[–] [email protected] 0 points 5 months ago (2 children)

Ja, schon. Aber dieses "wenn jemand stirbt, ist es mir egal" wird man hier nicht nachweisen können.

[–] [email protected] 13 points 5 months ago* (last edited 5 months ago) (1 children)

Nachts eine unbeleuchtete Landstraße mit so einem Hindernis zu blockieren ohne diese Haltung einzunehmen, erfordert schon sehr komplexe Gehirnakrobatik.

[–] [email protected] 4 points 5 months ago (1 children)

Scheint mir auf den ersten Blick jetzt auch sehr gefährlich. Da muss schon einiges ausblenden, um das für eine gute Idee zu halten.

[–] [email protected] 3 points 5 months ago

Also ich würde mich auf "nicht absehbar" höchstens einlassen, wenn den Tätern dann auch konsequent die Eignung zum Führen von Kfz und schweren Maschinen aberkannt würde.

[–] [email protected] 8 points 5 months ago* (last edited 5 months ago) (1 children)

Aber dieses “wenn jemand stirbt, ist es mir egal” wird man hier nicht nachweisen können.

Das musst Du wohl auch nicht unbedingt nachweisen. Z.B.:

Ursprünglich waren die Frau und der Mann wegen Mordes beziehungsweise Beihilfe zum Mord angeklagt gewesen, verurteilt wurden sie wegen unerlaubten Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge. Der BGH sieht bei dem Urteil Rechtsfehler in zwei Punkten: So habe das Landgericht einen bedingten Tötungsvorsatz der Frau zu Unrecht abgelehnt.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/BGH-hebt-Urteil-wegen-toedlichen-Autorennens-teilweise-auf,autorennen272.html

Ich meine, ob ich mir nun ein Rennen liefere und jemand stirbt oder ich stelle bei Nacht(!) ein Hindernis mitten auf die Bundesstraße und jemand stirbt ist doch qualitativ nicht so sonderlich weit voneinander entfernt.

[–] [email protected] 2 points 5 months ago* (last edited 5 months ago)

Bei einem Rennen geht es auch um die Lust am Risiko. Dass unbeteiligt sterben könnten, ist ein Teil davon.

Hier würde ich eher sagen, dass der Tod von Unbeteiligten so schädlich für das eigene Anliegen ist, dass die das unmöglich als realistisch erkannt haben können.

ETA: Andererseits, wenn die nicht mal Warndreiecke aufgestellt haben, ist das auch schon ziemlich krass.

[–] [email protected] -1 points 5 months ago* (last edited 5 months ago) (1 children)

Die fehlende Absicherung könnte man vielleicht so auslegen, wobei, solange der Misthaufen nicht an einer unübersichtlichen Stelle abgekippt wurde (Das Bild im Artikel zeigt eine recht lange gerade Strecke, scheint wohl dieser Straßenabschnitt zu sein, sonst gibt es an der B5 bei Wustermark keine solche Konstellation mit Bäumen hinter Lärmschutzwand), immer noch die Hauptschuld für die Unfälle bei den Autofahrern liegen dürfte, die zu schnell unterwegs und/oder zu unaufmerksam waren, um rechtzeitig vor einem stationären Hindernis anzuhalten.

[–] [email protected] 7 points 5 months ago

Die mögliche Fahrlässigkeit der einen lässt aber aus meiner Sicht auch nicht unbedingt einen möglichen Vorsatz der anderen entfallen.

[–] [email protected] 6 points 5 months ago (1 children)

Du hast peinzipiell Recht. "Absicht" (im juristischen Sinn) ist m.E. aber nicht erforderlich, ein Eventualvorsatz reicht, wie z.B. der Prozess um die Kudammraser zeigt - ist natürlich fraglich, ob das in Bezug auf den versuchten Mord hier zutrifft. Aber wie gesagt, alles Laienmeinung von meiner Seite!

[–] [email protected] -1 points 5 months ago (1 children)

Ja, schon. Aber dieses "wenn jemand stirbt, ist es mir egal" wird man hier nicht nachweisen können.

[–] [email protected] 7 points 5 months ago (1 children)

Da wäre ich mir nicht so sicher, bei den Sprüchen, die da oft abgelassen werden.

[–] [email protected] 2 points 5 months ago

Aber bei der Bewertung von abgelassenen Sprüchen kommt zuallererst darauf an, wer sie ablässt.

Letzte Generation tut alles damit niemand zu Schaden kommt und sie werden trotzdem zu Terroristen erklärt.

Bauern phantasieren vom Umsturz und scheißen auf Menschenleben und meinen es nicht so, sind halt wütend.