this post was submitted on 17 Oct 2023
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Die palästinensische Autorin Shibli wird nicht wie vorgesehen auf der Frankfurter Buchmesse geehrt. Angesichts des Hamas-Angriffs auf Israel wird die Verleihung verschoben. Bekommen soll sie den Preis aber auf jeden Fall.

PreisvergabeShiblis Roman behandelt eine Massenvergewaltigung und die Tötung einer jungen Beduinin durch israelische Soldaten im Jahr 1949. Das Buch war bereits für den amerikanischen National Book Award und für den International Booker-Prize nominiert. Der Roman sei "eine eindringlichen Meditation über Krieg, Gewalt und die Frage nach Gerechtigkeit im Erzählen", so der herausgebende Verlag. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel und den Massakern an jüdischen Zivilisten ist jedoch auch Kritik aufgeflammt, wonach israelische Soldaten als Mörder und palästinensische Frauen als Opfer einseitig dargestellt würden.

Der Schriftstellerverband PEN Berlin forderte, an der Preisvergabe festzuhalten. "Kein Buch wird anders, besser, schlechter oder gefährlicher, weil sich die Nachrichtenlage ändert. Entweder ist ein Buch preiswürdig oder nicht", sagte die Sprecherin des Verbands, die Autorin Eva Menasse.

Die im Juni bekannt gegebene Entscheidung für Shibli sei eine "sehr gute". Nach dem Massenmord der Hamas an Hunderten Zivilisten fehle es auffällig und schmerzlich an palästinensischen und arabischen Stimmen, die diese Verbrechen mit unmissverständlichen Worten verurteilten, bedauerte Menasse. Aber sie müssten ihre Erfahrungen mit der israelischen Besatzungspolitik beschreiben dürfen, unter der die Palästinenser litten, wie Shibli es in ihrem Roman schildere."

Man kann die Darstellungen des Romans für treffend oder zu einseitig halten", ergänzte PEN-Berlin-Sprecher Deniz Yücel. Das Buch sei jedoch "weit von den eindeutig antisemitischen Zeichnungen entfernt, die auf der Documenta zurecht für Kritik sorgten".

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[–] [email protected] 2 points 1 year ago (1 children)

Aus Unrecht kann kein Recht entstehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstbestimmungsrecht_der_V%C3%B6lker

Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist eines der Grundrechte des Völkerrechts. Es besagt, dass ein Volk das Recht hat, frei über seinen politischen Status, seine Staats- und Regierungsform und seine wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung zu entscheiden. Dies schließt seine Freiheit von Fremdherrschaft ein. Dieses Selbstbestimmungsrecht ermöglicht es einem Volk, eine Nation bzw. einen eigenen nationalen Staat zu bilden oder sich in freier Willensentscheidung einem anderen Staat anzuschließen.

Genauso https://de.wikipedia.org/wiki/Staat#Merkmale_von_Staaten

Merkmale von Staaten

Das klassische Völkerrecht kennt drei Merkmale des Staates:

  • eine Bevölkerung (Staatsvolk),
  • einen geographisch abgrenzbaren Teil der Erdoberfläche (Staatsgebiet),[26]
  • eine stabile Regierung, die effektive Gewalt ausübt (Staatsgewalt).

Ein Staat gilt als untergegangen, wenn eines dieser Elemente, die ihn konstituieren, weggefallen ist.

Israel hat kein klar abgegrenztes Staatsgebiet.

[–] [email protected] -4 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Israel hat kein klar abgegrenztes Staatsgebiet.

Doch, hat es. Nur noch ein paar zusätzliche umstrittene Gebiete. "Palästina" hat im übrigen noch viel weniger klare Grenzen. Aber okay, du bist ja generell beratungsresistent und liest äußerst selektiv.

Ein letzter Hinweis noch: Im Recht geht es immer um die Abwägung von Rechtsgütern. Dem Selbstbestimmungsrecht der Völker steht die territoriale Integrität aller Staaten gegenüber. Du bist also schon vor der ersten Runde KO gegangen, weil du dich auf dem Weg in den Ring verlaufen hast.

[–] [email protected] 3 points 1 year ago (1 children)

Ich glaube du hast dich eher verlaufen, wenn du meinst, dass die territoriale Integrität eines Staates, dessen Gründung mit der Verdrängung eines Volkes von seinem angestammten Gebiet einherging, als Rechtsgut höherwerttig ist, als das Selbstbestimmungsrecht eben dieses verdrängten Volkes.

Um dir zu zeigen wie absurd das ist, nach deiner Logik müsste Russalnd die Regionen Donetzsk und Luhansk nur zum eigenen Staatsgebiet erklären und die dort lebenden Ukrainer vertreiben und schon wäre es legitimiert und müsste gegen Ansprüche der Vertriebenen "geschützt" werden.

Weiter verläufst du dich, indem du dich in deinem Vergleich auf einen Staat Palästina beziehst, der erst noch gegründet werden muss. Ich beziehe mich dagegen auf das palästinensische Volk, dass ethnisch, kulturell und historisch bestimmbar ist, und dessen Selbstbestimmungsrecht seit langem verletzt wird.

Und damit schließt sich der Kreis auch zu meinem ursprünglichem Argument. Wer großtönig von einem Existenzrechts Israel spricht, was nochmals betont, eine hauptsächlich deutsche Diskussion ist, spricht damit den Palästinensern ihre Völkerrechte ab.

Israel hat übrigens die Möglichkeit die vormals Vertriebenen als Staatsbürger anzuerkennen und ihnen ihr Land zurückzugeben. Das wird aber nicht gemacht, weil man dann ja auf Augenhöhe und gleichberechtigt mit den Menschen umgehen müsste, und sich nicht mehr über sie erheben könnte. Es liegt also im Wesen des momentan existierenden israelischen Staates, Menschenrechte zu missachten und Völkerrecht zu brechen. Aber dann müsste man sich ja auch den eigenen Verbrechen, schon in der Gründungsgeschichte des Staates stellen. Und dem müssten sich dann auch die Verbündeten Israels stellen.

Stattdessen werden in Deutschland lieber Autorinnen "gecancelt", die genau diese Verbrechen aufarbeiten und Juden mit einer kritischen Haltung zu Israel werden von deutschen Parteien von Gesprächen ausgeladen.

[–] [email protected] -5 points 1 year ago (1 children)

Deine Prämissen sind so falsch wie deine schlecht durchdachten Schlussfolgerungen. Aber wie gesagt: trag du das mit dem Völkerrecht aus. Ich geb mir das nicht.

[–] [email protected] 4 points 1 year ago (1 children)

Na dann erkläre bitte, was aus deiner Sicht falsch ist. Du behauptest, dass die territoriale Integrität eines Staates über dem Selbstbestimmungsrecht der Völker stünde, was einfach Quatsch ist. Denn damit wird jedes Selbstbestimmungsrecht im Keim erstickt.

[–] [email protected] -2 points 1 year ago

Das lesen ja auch andere hier. Also: ohne den Vernichtungsversuch von 1948 hätte keiner fliehen müssen. Hätten die Araber ja gesagt zu dem neuen Staat, hätten wir heute zwei gleichberechtigte Staaten. Es gab so viel mehr als nur das Selbstbestimmungsrecht. Es gab eine Steilvorlage, von der z.b. die Kurden heute noch träumen. Alles in den Wind geschossen, nur weil man keinen jüdischen Staat akzeptieren konnte. Und manche, wie die Hamas, heute immer noch nicht.