this post was submitted on 26 Jun 2023
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Verstehe nicht warum dieser Kommentar so runtergewertet wird. Die Aussage stimmt ja. Der ÖPNV ist unzuverlässig, teilweise schmuddelig und oft überfüllt. Man ist abhängig von Takten, wartet viel an Bahnhöfen und ist regelmäßig mit unangenehmen Menschen auf engstem Raum. Ich fahre praktisch nur ÖPNV, durchaus auch aus Überzeugung. Ich habe bewusst kein Auto, wenn ich wirklich eins brauche wird es von den Eltern ausgeliehen oder gemietet. Aber natürlich wäre es für mich auch viiiieeeel angenehmer und komfortabler mit dem Auto zu fahren. Wo ich die Abfahrtszeit und Route bestimme, ich in meinem eigenen Safe Space bin, wo garantiert kein aggressiver Mensch neben mir hockt oder jemand brüllend auf Lautsprecher telefoniert und wo alles weniger schmuddelig ist.
Gegenmeinung: ÖPNV ist für mich wie einen Chauffeur haben, ich steige ein und kann entspannen, ein Buch lesen oder mich unterhalten. Auto fahren heißt ich muss mich mit Staus und anderen Autofahrern herumplagen und muss mich vor allem um alles kümmern. Klar gibt es Schattenseiten (schlechter Ausbau, schlechter Takt, ja ist auch Mal schmuddelig) aber das könnte man in den Griff bekommen wenn man will.
"Safe Space" finde ich angesichts der Unfallzahlen eher makaber. Und viele Autofahrer blenden aus dass ein echt großer Anteil Menschen gar nicht Auto fahren können (Kinder, Alte, ... Brich dir einfach nur Mal ein Bein und schau was das Auto dir bringt).
Für dieses "ich habe einen Chauffeur und lese auf dem Weg entspannt ein gutes Buch" ist ÖPNV zu oft zu laut, zu heiß, zu schmutzig und zu überfüllt. Ja das könnte man theoretisch in den Griff bekommen, das wird aber schnell sehr teuer und der Ausbau in der Fläche dürfte in der Regel ein effizienterer Geldeinsatz sein.
Ist nicht meine Erfahrung. Ja gibt es aber ist nicht meine einzige Erfahrung mit öpnv.
Hast das durchgerechnet? Wieviel teurer wird es denn? Und wieviel teuer wäre denn ok?
Also in meiner Stadt ist es z.B. so, dass die Straßenbahnen sehr laut quietschen und rumpeln. Ich vermute, dass Abhilfe möglich wäre, indem man entweder die Bahnen komplett umrüstet (um die Laufruhe zu erhöhen oder halt den Innenraum zu schallisolieren) oder die Schienen alle erneuert - das würde wahrscheinlich beides das Budget des ÖPNV komplett sprengen.
Dazu käme noch ein deutlich höherer Takt (sowohl in Stoß- als auch in Randzeiten), mehr Linien, mehr Security um Pöbeleien, Kotzen usw. einzuschränken, und es müssten endlich mal die ganz sicher vorhandenen Klimaanlagen in den Bussen angeschaltet werden.
Billig wird das alles ganz sicher nicht, und unsere Stadt ist nicht gerade reich.
Das Problem daran ist ja einfach nur das in DE Geld oft an den falschen Stellen investiert wird bzw. verfügbar ist. So ist zum Beispiel Geld ohne Ende da für Straßenbau, besoders auf Bundesebene, aber kaum für ÖPNV, vorallem in den Komunen.
Naja. Ich habe meine Zweifel, ob die Stadt oder der Landkreis hier problemlos Straßen für 10, 20 Millionen € ausbauen könnte.
Wie sieht es mit Kopfhörern aus? Eventuell sogar mit Noise Cancelling?
Als ob ich jemals freiwillig ohne Kopfhörer im ÖPNV unterwegs wäre! Meine aktuellen Kopfhörer haben sogar Noise Cancelling, aber das ist für den brachialen Lärm zu schwach (das sind solche in-ears mit Noise Cancelling; Über-Ohr-Kopfhörer wären da wohl effektiver, aber auch teurer und deutlich wärmer).
Weil er keine Meinung vertritt sondern etwas allgemeingültiges behauptet hat und das stimmte nicht.
Was soll das denn für ein Einstieg in eine Diskussion sein...
In solchen Fällen versuche ich wohlwollend zu lesen und es selbst in ein "Ich meine ...", "Ich glaube ..." zu kapseln. Mit "Niemand" ist vermutlich "Kaum jemand" gemeint; eine Hyperbel.
Ist doch implizit klar, dass die Person ihre subjektive Sichtweise präsentiert. Ja, 'bei sich bleiben' wäre besser, aber für die Diskussion braucht's doch den inhaltlichen Kern, nicht die zivilisierte Hülle.
Auf den Inhalt wurde ja auch eingegangen.
Ich glaube übrigens nicht, dass hier wegen Formfehlern runtergewählt wurde, sondern weil die dargestellte Meinung als gefährlich oder schädlich empfunden wird. Ging mir jedenfalls auch so.
Ich kopier hier kurz meinen anderen Kommentar:
Wenn man mit “Machen wir uns doch nichts vor. Niemand…” einleitet, dann ist das schon ein allgemeingültiger Anspruch.
Er/Sie sagt ja eben nicht “Ich nutze nicht gerne Öffis” oder “Öffis sind scheiße”.
Schon verstanden. Ich übersetze das eben für mich.
Da ist ein Mensch, der sagt: "'Machen wir uns doch nichts vor. Niemand…'". Da ist ein Mensch, der glaubt: "'Machen wir uns doch nichts vor. Niemand…'".
Und da das sowieso für alles gilt, was Menschen sagen können finde, ich das auch nicht besonders raffiniert. Implizit sind all unsere Äußerungen subjektiv, ob das nun explizit dazu gesagt wird oder nicht.
Machen wir uns doch nichts vor. Niemand ist so naiv, einfach etwas zu glauben oder für objektiv zu halten, nur weil jemand das nicht explizit aus der subjektiven Perspektive formuliert hat.
Gemeint war glaube ich eher eine Vermutung über andere als eine Selbstauskunft. "Ich glaube, viele Menschen nutzen nicht gerne Öffis, weil ...", "Ich vermute, viele finden Öffis scheiße, weil ...".
Passiert öfters, dass Menschen etwas als allgemein formulieren, wenn sie eigentlich ausdrücken wollen, dass das nicht ihre eigene Meinung ist, sondern (ihrer Meinung nach) die Meinung vieler.
Dafür hast du die aggressiven Menschen überall um dich herum in anderen Autos, die im Sommer auch gerne mal laute Musik mit offenen Fenstern abspielen. Dazu kommen immer mal wieder gefährliche Situationen, die im schlimmsten Fall zum Tod führen können. Dazu noch Staus, lange Rotphasen, Stress. Wie viele entspannte Autofahrer kennst du? Der Aspekt, dass man im Auto selbst aktiv und aufmerksam sein muss und was das mit einem macht, kommt mir bei solchen Diskussionen immer viel zu kurz.