this post was submitted on 25 Jun 2025
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Mal komplett abgesehen davon, dass @gnuhaut scheinbar eine interessante Schuldumkehr beim Ukrainekrieg macht..:
Ich würde durchaus soweit gehen, dass Russland in den 90ern nicht sonderlich gut behandelt wurde, dort zugesehen wurde, wie Lebensentwürfe zu Bruch gingen; und, dass Russland sich als Feindbild für schlechtere Zeiten warm gehalten wurde, während gleichzeitig westliche Firmen "Märkte erschlossen" haben. "Semikolonie" geht vielleicht ein bisschen weit, denn es hatte ja niemand wirklich Interesse an Russland.
Zwei Dinge:
Was genau meinst du mit "nicht gut behandelt"?
Die Markterschließung war durchaus beidseitig, wie es durch zahllose Beispiele von russischen Beteiligungen in Ost- und Westeuropa, insbesondere auch Deutschland belegt ist. Und dabei reden wir noch nicht mal über die exorbitanten Reichtümer, die russische Oligarchen in den letzten Jahrzehnten in Europa angehäuft haben. Der Begriff Londongrad kommt nicht von ungefähr.
Naja, aber sind die Lebensentwürfe nicht im ganzen ehemaligen Osten zu Bruch gegangen? Stand ein Mensch aus der ehem. DDR etwa weniger vor dem Nichts, als von heute auf morgen seine Arbeitsstätte verschwand, sein Alltag, usw?
Natürlich hatte Russland in den 90ern eine scheiß Zeit und in ihr liegt auch viel Ursache von dem, was wir heute dort erleben. Ich denke mir nur, dass das ja etwas ist, was weite Teile Europas ebenfalls erleben mussten - die DDR, Polen, Baltikum, oder eben auch die Ukraine - und die haben es irgendwie schon geschafft, da anders durchzukommen.
Wäre Russland tatsächlich 'Semikolonie' des Westens gewesen, hätte ich als Westen wohl kaum zugesehen, wie ein Putin dort die Macht übernimmt.
Nee, mir schwingt bei solchen Bildern immer zu sehr die Latenz mit, dass ein Land wie hier eben Russland ein passives, entmündigtes Land ist, dass mehr oder minder führungslos auf den großen Wellen der Anderen von links nach rechts geschleudert wird. Ich für mich denke mir, dass Russland kein Land zweiter Klasse ist, das ich von außen entmündigen und klein machen muss, sondern durchaus genug eigene Kraft hat, selbst seinen Weg zu wählen, aber eben auch für das eigene Handeln Verantwortung zu übernehmen. Keine Ahnung, ob ich den Gedanken gut vermitteln konnte..