this post was submitted on 26 Feb 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
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Okay, das ist dann eine für mich nachvollziehbare Position, die ich durchaus auch faire Kritik finde, vor allem, weil sie auch nicht mehr diese Position so essentialistisch ansieht. Die ganze Diskussionskultur ist leider gerade enorm aufgeheizt, u. A. wegen Artikeln wie diesem, der eine falsche Äquivalenz herstellt, und ebenso wie du dich müde geredet hast an Parteigenoss*innen hier, haben die sich unter Umständen auch schon oft müde geredet, online und irl, an Menschen, die nun plötzlich über nichts als die außenpolitische Einstellung reden wollen, häufig auch nicht in good faith, sondern nur um jemandem sagen zu können, wie scheiße doch die Linke in ihren Augen ist.
Ich glaube diese Wiederholungen finden statt, weil in der Art wie diskutiert wird, der kurze Satz aus dem Parteiprogramm ein gewaltiges Gewicht und beizeiten eine Übersimplifizierung erhält, zu einer essentialistischen Position erhoben und als komplett unüberlegt und kontextlos dargestellt wird. Nicht zwingend von dir jetzt, aber wenn man sich genug Verkürzungen und Identitätszuschreibungen anhören durfte, oder wie hier im Artikel, diese Position als eine Kooperation à la Merz mit der AfD gleichgesetzt wird (ein Gesetz bewusst in den BT bringen, von dem man die Mehrheiten wusste, ist schon etwas sehr anderes in meinen Augen, insbesondere entgegen von vorherigen Absprachen), dann wird man leider auch schnell emotional in den Diskussionen, oder missversteht das Gegenüber.
Und zumindest mir fällt auf, dass es tendenziöse Berichterstattungen wie den Artikel hier gibt, die diesen Punkt so leidig zum Ausdiskutieren machen. Wenn man dann anderswo etwa zu einem Artikel, der um etwas ganz anderes geht, plötzlich auch Kommentare sieht, dass der Artikel ja nicht vom toxischen Pazifismus der Linken spricht was das einzig wichtige wäre; wenn das so leidlich oft thematisiert wird - und man behandelt wird wie eine Partei, von der plötzlich das Heil der Welt abhinge, und als würde man Außenpolitik nach Maximalforderung schon betreiben können, und die Positionen, die weitestgehender Konsens und der Fokus der eigenen politischen Aufstellung sind, fast nicht behandelt werden, dann entstehen bedauerlicherweise solche langen Streitereien mit gegenseitigen Missverständnissen. Auch ich hatte z. B. ja auch missverstanden, was du eigentlich meinst, weil ich solche "die Linken sind alle noch stalinistische Putin-Freunde"-Diskussionen zu oft führen musste, was das eigene Hirn dann leider mit Vorurteilen ausstattet.
Ich bin allerdings kein Parteigenosse 😅 Ich würde mich in der Tradition der zivilen Konfliktforschung sehen, allerdings ehr aus der praktischen Perspektive der humanitären Hilfe. Parteien sind nicht so mein Ding, aber die Linke ist derzeit die einzige Partei in Deutschland die lösungsorientierte Vorschläge zum Konflikt in der Ukraine in den öffentlichen Diskurs einzubringen versucht. Ich bin da auch nicht 100% auf einer Linie mit dem Wahlprogram und würde mich auch nicht als Pazifisten bezeichen, aber dieser naive bis dogmatische Militarismus der sich in Deutschland ausbreitet geht mir gehöhrig auf die Nerfen. Am liebsten würde ich diese ganzen Wohnzimmergeneräle mal mit in die Ukraine nehmen damit sie da mit den wirklich Betroffenen reden können... die sehen das nämlich zu großen Teilen sehr viel differenzierter.
Da gehe ich mit! Vielen Dank für den angenehmen Austausch!