this post was submitted on 08 Aug 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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[–] [email protected] 35 points 3 months ago (2 children)

Ehrlich gesagt wundert mich das nicht
wenn man nur tagesschau liest und Talkshows anschaut wird man nur wissen das "Schulden = schlecht" sind

Besonders pikant ist es halt in Kombination das jeglichen Themen zur Mehreinnahmen vom Staat auch komplett verbrannte Themen sind
keine größere Partei denkt laut über Vermögenssteuer, Übergewinnsteuer oder weniger Schlupflöcher für Erbschafts-Millionäre

[–] [email protected] 8 points 3 months ago (1 children)

wenn man nur tagesschau liest und Talkshows anschaut wird man nur wissen das "Schulden = schlecht" sind

Das liegt nicht nur an der Tagesschau. Das ist einfach in unserer deutschen DNA drin.

Neulich habe ich mal irgendwo gelesen, dass Deutsche möglicherweise auch deswegen so gegen Schulden sind, weil in der deutschen Sprache nicht zwischen finanzieller Schuld und moralischer Schuld unterschieden wird. Es ist das selbe Wort. Während beispielsweise im Englischen zwischen debt und guilt unterschieden wird.

Keine Ahnung, ob da was dran ist. Klingt aber auch nicht völlig abwegig.

[–] [email protected] 3 points 3 months ago

Ist nur mittelmäßig was dran. "I am indebted to you" kann auch eine moralische Schuld darstellen.

Und z.B. im Vertragsrecht wird auch immer von Schuldner gesprochen. Man geht eine gegenseitige Verpflichtung ein, also schuldet man sich jeweils die vertraglich vereinbarte Leistung/Zahlung/etc.

[–] [email protected] 30 points 3 months ago (1 children)

ARD-DeutschlandTrend: Knappe Mehrheit versteht nicht, wie Geld funktioniert

[–] [email protected] 13 points 3 months ago

Eher große Mehrheit

[–] [email protected] 16 points 3 months ago (1 children)

Ich habe kein Problem mit der Schuldenbremse.

Aber wäre es nicht mal an der Zeit, die oberen Bevölkerungsschichten auch mal an der Finanzierung des Staates zu beteiligen? Denn denen wird die "Steuergestaltung" viel zu einfach gemacht, und im Gegensatz zu den arbeitenden Menschen wird bei denen auch nur sehr selten mal die Steuer auch richtig überprüft. Dabei lässt sich da am meisten herausholen. Obwohl die meisten im Verhältnis zum Einkommen kaum Steuern zahlen, jammern die am Meisten über hohe Steuersätze - diese Heuchler. Die haben den Lindner ins Finanzministerium gekauft, damit er ihnen die Steuern noch mehr erleichtert.

Ansonsten gäbe es noch Vermögenssteuer und Erbschaftssteuer, um Haushaltslöcher zu stopfen, und man könnte auch mal die Steuerfreiheit für den Sprit im kommerziellen Flugverkehr in Frage stellen - das wurde 1940 mal eingerichtet, um die Luftfahrt zu motivieren. Mittlerweile ist das aber 100% nicht mehr zeitgemäß.

[–] [email protected] 0 points 3 months ago* (last edited 3 months ago) (3 children)

TLDR: Nicht Arbeitende, sondern Besitzende müssen mehr besteuert werden.

Was glaubst du denn, wie das aussehen wird, wenn die arbeitende „oberen Bevölkerungsschichten“ mehr Einkommenssteuer zahlen müssen? Jetzt geht die „obere Schicht“ ja bei 68.500€ los. So ein Gehalt bekommt jeder bessere Spezialist. Das ist idR Mittelschicht. Denen willst du noch mehr abnehmen? Die 30% der arbeitenden Bevölkerung in dem Bereich zahlen ja schon fast 65% des gesamten Einkommensteuervolumens, d.h. die tragen sowieso schon die Hauptlast der Steuern.

Was du meinst sind vermutlich die „Vermögenden“, also die „Besitzenden“ Die sollte man mal besser besteuern, denn da sieht es ganz anders aus. Ein klitzekleiner Anteil von 10% hat über 50% des Besitzes wie Häuser, Fabriken und Aktien.

Editedit: Und „Steuergestaltung“ kannst du auch nur als „Besitzender“ von Firmen machen. Falls du weisst, wie man das als Angestellter machen kann, dann erzähl mir das bitte. Würde ich auch gerne bei meinen Steuern die ich jedes Jahr abgenommen bekomme.

Edit: Für deinen Faktencheck: https://www.grundtabelle.de/Grundtabelle-2024.pdf

https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat/Steuern/Lohnsteuer-Einkommensteuer/Tabellen/gde.html

https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/datenreport-2021/private-haushalte-einkommen-und-konsum/329962/vermoegensungleichheit/

[–] [email protected] 3 points 3 months ago* (last edited 3 months ago) (1 children)

Was glaubst du denn, wie das aussehen wird, wenn die arbeitende „oberen Bevölkerungsschichten“ mehr Einkommenssteuer zahlen müssen? Jetzt geht die „obere Schicht“ ja bei 68.500€ los. So ein Gehalt bekommt jeder bessere Spezialist. Das ist idR Mittelschicht.

Eben, deshalb ist das nicht die "obere Bevölkerungsschichten", sondern Mittelschicht. Ich habe keine Idee, wo Du Deine Definition von "obere Schicht" ist ab 68k€ her ziehst, aber für mich ist "Oberschicht" der Haufen, der nicht arbeitet, sondern nur noch von der Arbeit anderer lebt, die ganz wenigen oberen Prozente eben. In meinem Beitrag haben ich diese oberen Bevölkerungsschichten sogar wxplizit ebeschrieben als "im Gegensatz zu den arbeitenden Menschen". Wo ist also Dein Problem?

[–] [email protected] 2 points 3 months ago (1 children)

Ok sorry, dann habe ich deine Schreibweise verwechselt. Das ist ja auch einer der gewollten Grundprobleme bei dieser Diskussion: Schon die Begriffe sind fuzzy.

Oberschicht, so wie ihn benutzte, ist ein Begriff aus der Volkswirtschaft. Dort gibt es nur 3 Schichten, die über Einkommen definiert werden. Die 68k € sind die Steuergrenze ab der man den „Spitzensteuersatz“ von 42% + Soli 6,5% bezahlt und somit zu Bestverdiener gehört.

Was du meinst sind vermutlich die Superrich, also jene ab 10 Mill. Vermögen.

Das Problem auf das ich hinaus will, ist jenes: Wenn es keine Vermögenssteuer gibt, die die Superrich besteuern könnte, wie will die Politik dann Reichtum besteuern? Du ahnst es, sie erhöhen einfach die Einkommenssteuer und verkünden der wählenden Bevölkerung, dass sie etwas gegen die Vermögensungleichheit unternehmen. Nur trifft das eben nicht die „Besitzenden“ aka Superrich, sondern die „arbeitenden“ Besserverdiener aka Oberschicht.

[–] [email protected] 1 points 3 months ago

Was du meinst sind vermutlich die Superrich, also jene ab 10 Mill. Vermögen.

Wie ich schon sagte, die die nicht mehr selber arbeiten müssen.

[–] [email protected] 3 points 3 months ago (1 children)

So ein Gehalt bekommt jeder bessere Spezialist. Das ist idR Mittelschicht.

praktisch gesehen nicht. Du bist damit in den Top 8% nach Einkommen in Deutschland.
https://www.einkommensverteilung.eu/deutschland/

Ich weiß, dass du darauf hinaus willst, dass man damit von der Lebensrealität näher an den Leuten dran ist, die nur 30.000 verdienen, als die, die 3.000.000 verdienen, oder entsprechend Vermögen haben. Es ist aber immer wieder wichtig sich klarzumachen, dass man meistens in einer Blase lebt. Das Gehalt der Freunde aus der Uni und der Kollegen ist meistens nicht repräsentativ für die normale Bevölkerung wenn man Techi, Ingenieur, Wiwi oder Mediziner ist.

[–] [email protected] 1 points 3 months ago

Stimmt schon. Ist ein sehr gutes Gehalt und Besserverdiener. Der springende Punkt ist halt, dass selbst Besserverdiener verarmen können, sobald sie ihren Job verlieren. Mit nem dicken Vermögenspolster geht das nicht. Wenn du einmal reich oder superrich bist, musst du dich schon sehr dämlich anstellen, um zu verarmen. Die Inflation von Assets ist deutlich höher als die Erhöhung von Arbeitslöhnen. Oder in kurz: Auf ein Haus zu sparen bringt dich nicht weiter, da das Haus schneller teurer wird, als du Einkommenserhöhung bekommst.

[–] [email protected] 2 points 3 months ago

Öhm, ich glaube, du solltest nochmal genauer lesen. Da steht nicht "Oberschicht", sondern die "oberen Schichten" und diese werden auch ganz klar von dem arbeitenden Teil der Bevölkerung abgegrenzt, d.h. es geht nicht um Menschen mit einem Jahreseinkommen von 68.500€+, sondern um Menschen, die auch ohne Erwerbsarbeit und von Vermögen bzw. Kapitalerträgen leben können.

[–] [email protected] 11 points 3 months ago (1 children)

Gibt es eine Info, warum die Menschen dafür sind?

Ich habe die Befürchtung, dass die Menschen die Schuldenbremse aus falschen Gründen ablehnen (Schulden=schlecht) und nicht wegen vernünftigen Gründen (Schulden aufnehmen für falsche Investitionen).

Würde mich nicht wundern, wenn die nächste Regierung unter CDU dann Sondervermögen für den wankenden VW Konzern bereit stellt.

[–] [email protected] 2 points 3 months ago

Ich prophezeie hier und heute: das mit dem Sondervermögen für die Autoindustrie wird es so oder so geben. Begründung: es gibt kaum nennenswerte tragende Säulen außer dieser genannten in Deutschland, man rennt hier seit 30 Jahren ins offene Messer.