this post was submitted on 04 Nov 2023
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Unwahre Erzählungen

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Aus der gleichen Reihe wie das imaginäre Fleischverbot: Das Einfamilienhausverbot.

Natürlich hat niemand ein solches Verbot gefordert. Auch der Endgegner aller Wutbürger, Anton Hofreiter, nicht, als er sich vor einigen Jahren skeptisch über die Beliebtheit von Einfamilienhäusern in Zeiten von Wohnungsnot, Ressourcenknappheit und Zersiedelung äußerte.

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[–] [email protected] 1 points 10 months ago

Was @Anekdoteles damit meint, ist, dass Besitzer von Einfamilienhäusern nicht so „frei“ sind, wie es immer dargestellt wird: Oftmals wird so argumentiert (sinngemäß) „Bau doch selber, dann kannst du machen was und wie du es willst!“. Dies bezieht sich meistens darauf, dass man, wenn man zur Miete wohnt, sich mit den Gegebenheiten (z.B. Ausstattung) in der Mietwohnung arrangieren muss.

Wenn man aber im Geltungsbereich eines Bebauungsplans baut, dann muss man sich hier teilweise schon sehr unterordnen - man kann eben nicht das machen, was man will. So kann z.B. die Dachform, die Höhe und Neigung des Daches, die Art und Farbe der Dacheindeckung, die Länge des Gebäudes, die Anzahl der (baurechtlichen) Geschosse, das Material und die Farbgebung der Wände, die Farbe der Fenster, z.T. sogar die Gestaltung des Gartens usw. festgelegt sein. Der Spielraum, der einem da bleibt, ist i.d.R. dann nicht besonders groß.

Anders gesagt: Man darf sich an dem Ort ein Haus bauen, aber es muß dann so und so aussehen, und der Vorgarten hat Rasen zu sein. Sonntags Rasen mähen wird sicherlich auch schwierig. Und all dies widerspricht dann der Annahme, dass man, wenn man selber baut, es so machen kann, wie man möchte. Daher kann man Einfamilienhäuser auch als Scam sehen.