this post was submitted on 27 Jun 2023
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founded 1 year ago
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Wohnungen dürfen vergesellschaftet werden. Das bestätigte jetzt die Expert:innenkommission, die darüber nach dem Volksentscheid in Berlin beraten hat.

Nach einjähriger Prüfung einer dreizehnköpfigen Ex­per­t*in­nen­kom­mis­si­on unter Vorsitz der Ex-Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) steht fest: Die Enteignung privater Immobilienbestände ist möglich. „Das Land Berlin hat nach dem Grundgesetz die Kompetenz für eine Gesetzgebung zur Vergesellschaftung in Berlin gelegener Immobilienbestände großer Wohnungsunternehmen“, heißt es in dem der taz vorab vorliegenden Abschlussbericht, der am Mittwoch dem schwarz-roten Senat übergeben werden soll.

Die Kommission war noch unter dem SPD-geführten Vorgängersenat eingesetzt worden, um „Möglichkeiten, Wege und Voraussetzungen“ für die Umsetzung des erfolgreichen Volksentscheids der Initiative Deutsche Wohnen & Co enteignen (DWE) von September 2021 zu prüfen. Eine große Mehrheit der Ber­li­ne­r:in­nen hatte dafür votiert, die Bestände aller privaten Immobilienkonzerne mit mehr als 3.000 Wohnungen in Gemeingut zu überführen und den Senat beauftragt, ein entsprechendes Gesetz zu erlassen.

Nun sind die Ex­per­t:in­nen einhellig zu dem Schluss gelangt, dass ein Vergesellschaftungsgesetz, das die „gemeinnützige Bewirtschaftung für die Zukunft“ sichert, „im Einklang“ mit dem noch nie zuvor angewendeten Vergesellschaftungsartikel 15 des Grundgesetzes steht. Auch das Gebot der Verhältnismäßigkeit stehe einer Vergesellschaftung nicht entgegen. Für das Anliegen der Vergesellschaftung – die „Beendigung privatnütziger Verwertung zur Aufhebung wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Macht“ – fehle eine Alternative, „die bei gleichem Ertrag für die Zwecke des Allgemeinwohls offensichtlich milder ist“.

[...]

Die DWE reagierte auf den Bericht euphorisch: Eine Vergesellschaftung sei „rechtssicher möglich, verhältnismäßig und finanzierbar“, so Sprecher Achim Lindemann.

Die Initia­tive verwahrt sich gegen ein vom Senat geplantes Vergesellschaftungsrahmengesetz, das nur grundsätzlich die Bedingungen für Vergesellschaftungen festschreiben soll und aufgrund einer Überprüfung durch das Bundesverfassungsgericht, erst zwei Jahre nach Verabschiedung in Kraft treten soll. Lindemann kündigt an: „Wir dulden jetzt keine weitere Verschleppungstaktik mehr in Form eines sinnlosen Rahmengesetzes.“

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[–] [email protected] 6 points 1 year ago (1 children)

Als erstes würde mir da Tempelhof einfallen. Ist aber auch egal wo. Ich sehe nicht, wie man ohne Angebotsvergrösserung die Mieten senken könnte.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago (2 children)

Ist aber auch egal wo. Ich sehe nicht, wie man ohne Angebotsvergrösserung die Mieten senken könnte.

Mit Gesetzen zum Beispiel.

[–] [email protected] 3 points 1 year ago (1 children)

Es gibt schlicht nicht genug Wohnungen für die Menschen, die in Großstädten leben wollen! Gesetze können das nicht ändern.

[–] [email protected] 3 points 1 year ago (1 children)

Es gibt schlicht nicht genug Wohnungen für die Menschen, die in Großstädten leben wollen!

Einmal abgesehen davon, dass die meisten, die dort hinziehen, dass nicht tun, weil sie das Leben dort so toll finden, ändert auch nix daran, dass man die Mietpreise für die Menschen regulieren kann, die in Großstädten leben.

[–] [email protected] 2 points 1 year ago

Und dann? Das ist nett für die, die bereits in Berlin leben, aber wie hilft das den Menschen, die neu nach Berlin ziehen wollen/müssen, eine bezahlbare Wohnung zu finden?

[–] [email protected] 2 points 1 year ago (1 children)

Und was sollen die Gesetze aussagen?

[–] [email protected] 0 points 1 year ago (1 children)

Sowas zum Beispiel:

Künftig darf bei Wohnprojekten nur noch ein Drittel der Wohnfläche frei finanziert werden, auf zwei Dritteln der Fläche muss geförderter Wohnbau stattfinden. Das bedeutet für die Mieter eine Nettohöchstmiete von etwa fünf Euro pro Quadratmeter für Wohnungen auf dieser Fläche.

https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ein-paradies-fur-mieter-4630708.html

[–] [email protected] 1 points 1 year ago (1 children)

Also doch neu bauen 😉 Ganz so toll scheint es in Wien aber auch nicht zu sein: https://www.haufe.de/immobilien/wohnungswirtschaft/mythos-wien-vorbildliche-wohnungspolitik-mit-haken_260_508746.html

Dafür, so die Autoren, übernehmen die Mieter in Wien mehr Pflichten als die Mieter in Deutschland, etwa Investitionspflichten. Auch sind sämtliche Nebenkosten, etwa für die Wohnungsverwaltung, auf die Mieter umlegbar, sodass die kalten Betriebskosten in Wien mit 2,35 Euro pro Quadratmeter und Monat zwischen 0,75 und 0,85 Euro pro Quadratmeter höher sind als in den deutschen Metropolen.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

Zeig mir den Berliner, der nicht mit denen tauschen würde. 😉

Bei uns hängt der Mietpreis je nach Kiez auch massiv davon ab, ob es Alternativen von Kommune und Genossenschaft vor Ort gibt. Ist dem so, gibt's im Umkreis von 2km auch kaum Wuchermieten. Wohnungsbesitz durch Konzerne wirkt an allen Ecken wie Krebs.

Wenn Wohnungskonzerne in so einer angespannten Situation wie in Berlin oder München noch so viel bauen, trägt das nicht das Geringste zur Entspannung bei - im Gegenteil: Damit wird letztlich noch obendrein der Mietspiegel weiter angehoben.