this post was submitted on 25 Sep 2023
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Ich finde die Autorin wirft hier auch viel durcheinander. Gewalt an Frauen ist statistisch in der Ehe am häufigsten gegenüber anderen Beziehungsformen? Inwieweit ist das Kausal oder liegt einfach daran, dass die Ehe gerade bei Älteren die häufigste Beziehungsform ist?
Sie will nicht über ihre Beziehung als "Frau von x" definiert werden? Ist das denn bei nicht-Ehe-Beziehungen anders? Natürlich stellen meine Partnerin und ich uns gegenseitig anderen Leuten zuerst als unsere Partner vor. Dafür ist es doch egal, ob da Ehe oder ein anderer Begriff mit verbunden ist. Menschen organisieren sich über ihre Beziehungen. Mein Chef ist für mich zu allererst mein Chef und für seine Kinder eben ihr Papa.
Hinsichtlich der Carearbeit hat die Autorin aus meiner Sicht ein romantisiertes Verhältnis. Das sich ohne Kernfamilie alle um Kinder und alte Menschen kümmern würden, ohne dass wir wieder in übersichtliche Gesellschaftsgrößen etwa Dörfer mit 100-150 Einwohner zurückkehren, kann ich mir nicht vorstellen.
Schließlich kann ich bzgl. des Glücklichseins nur darauf verweisen, dass neben Gesundheit und genug Essen v.a. stabile soziale Beziehungen wichtig sind. Dazu trägt die Ehe als Institution für viele Menschen emtscheidend bei.
Wenn man wie die Autorin aus gesellschaftlichen Druck entgegen der eigenen sexuellen Orientierung eine Ehe eingeht ist das natürlich nicht der Fall. Von der Verallgemeinerung scheint sie da aber nicht vollkommen weg gekommen zu sein.
Danke für die Zusammenfassung. Nach lesen des Interviews kann ich nur zustimmen.
Neben der sehr deutlichen persönlichen Sichtweise wirft Roig mMn recht willkürlich gesellschaftliche und Beziehungs-Probleme zusammen und brandmarkt die Ehe als Ursache dieses Übels. Dabei finden sich diese Probleme auch in anderen Beziehungen und viele Sichtweisen werden trotz Fortbestand von Ehen schon kritisch betrachtet und hinterfragt.
So gehen die ernsthaften Kritikpunkte zur Ehe, wie Bevorzugung bei steuerlichen und rechtlichen Fragen, im Rundumschlag unter und es bleibt das Bild der persönlichen Enttäuschung.
Rechtlich gesehen spricht vieles für eine Abschaffung der Ehe als Begriff im Gesetz, also vor allem auch da man vielleicht ja z.B. statt Ehen Personen mit Kindern oder Personen die zusammen in einem Haushalt leben fördern möchte, statt den Ehepartner den medizinisch kompetentesten Freund medizinische Entscheidungen treffen lassen, den prügelnden oder auch körperlich für die Aufgabe ungeeigneten Ehepartner nicht die Kinder betreuen,... Damit scheint der Artikel hier aber wenig zu tun zu haben.
Klingt ja wild, was ihr hier so über den Artikel schreibt. Danke, so muss ich den nicht lesen und kann auf Lemmy bleiben :)
Nun wundere ich mich, wie das sein kann, dass eine Person weniger kohärente "Kommentare" schreibt als die meisten Leute hier. Warum bekommt die so viel Reichweite? Wieso lässt sie den Text nicht zwei Tage liegen und guckt ab und zu mal drauf, ob was verbesserungswürdig wäre? Oder lässt probelesen?
Da ist irgendwie die Idee, dass mit mehr Reichweite/Verantwortung auch mehr für Qualitätssicherung getan werden sollte.
Aber vielleicht war der Fokus auch mehr auf provokantem Gedankenanstoß, und der eigene Text muss gar nicht so fein geknüpft sein.
Naja, erst mal war es ein Interview. Dementsprechend bekommt die Sichtweise der interviewten Buch-Autorin natürlich einen besonderen Fokus. Die Webseite sieht sich als eine der wichtigsten Stimmen zu Gleichberechtigung und Frauen; dürfte also selbst ein Interesse verfolgen. Dann denke ich auch, dass ihr Buch ein provokanter Gedenkanstoß zum Hinterfragen gängiger Gesellschaftsbilder sein soll. In diesem Umfeld mag das Interview in Kombination mit dem Buch die gewünschten Intentionen vermitteln.
Ich hab das allerdings nur über Lemmy entdeckt und aus Interesse in das Interview geklickt. Und als Außenstehender fallen eben die zuvor genannten Punkte auf.