this post was submitted on 13 Dec 2024
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Von "alle Probleme lösen" hab ich ja auch nicht gesprochen. Aber Wasserstoff wird für die Industrie allein schon in enormen Mengen benötigt. Also einfach 'ne Speicherreserve zwischen Herstellung/Import und Verbrauch von Wasserstoff (allein aus Sicht von Marktschwankungen sowieso sinnvoll), die halt im Notfall auch bei 'ner Woche Dunkelflaute im Jahr zur Energieerzeugung genutzt werden kann, kostet dann relativ gesehen gar nichts (tatsächlich sind die Kraftwerke, die als Reserve existieren müssen da der wirkliche Kostenfaktor... und den haben wir halt bei jeder Reserve, die im Notfall einspringen muss, unabhängig vom Wasserstoff)..
Was dann bleibt ist der Kostenvergleich von Herstellung mit Erneuerbaren, Import aus der europäischen Nachbarschaft -auch preiswerte Erneuerbare- und Import per Tankschiff (in der Prioritätenreihenfolge) mit heutigen Kosten für Transport und Förderung von Erdgas (mit realistischer Bewertung von CO₂ Ausstoss), inklusiver LNG.
Klar sind das Kosten und Variablen über die man reden muss. Aber "Effizienz: katastrophal!" ist nie der Ansatz, der diskutieren möchte, sondern immer nur das laute "Ist alles nicht wahr, die Energiewende funktioniert nicht!"-Geschrei.
Die Energieeffizienz ist aber kein Ansatz, sondern Thermodynamik. Da kann man nichts diskutieren. Und dann spiele ich den Ball mal zurück: wenn bei einem Vergleich zwischen Erdgas und Wasserstoff bei Ersterem das Betrachten der totalen Systemeffizienz angemahnt wird, bei letzterem aber unter den Tisch gefallen lassen wird, erkenne ich auch keine Diskussionsbereitschaft.
Das Problem bei diesem Hochjubeln und Abbügeln jeglicher (wissenschaftlich fundierter) Kritik als "so wird das nie was mit den Energiewende" ist, dass neue Technologien auf Größenordnungen extrapoliert werden, bei denen gar nicht sicher ist, ob das so leistbar ist. Damit wird dann eine falsche Sicherheit geschaffen, "wir haben ja einen plan, ist alles also gar nicht so schlimm!", und eventuell notwendigen anderen Strategien wird das Wasser abgegraben. Man schaue sich nur die Förderlandschaft in dem Sektor an: in Wasserstoff werden (zurecht) Milliarden gepumpt, die Förderung für Batterieforschung wurde aber kürzlich mehr oder weniger komplett zusammengestrichen. Und die ist bei Weitem noch nicht ausgeforscht. Viel schlimmer noch, die sehr notwendige Säule der Energiewände, den Verbrauch drastisch zu verringern, wird weiter untergraben," wozu soll ich mein Haus dämmen, bald heize ich doch mit Wasserstoff".
Eine kritische Auseinandersetzung mit neuen Technologien ist dringend notwendig, und wenn dieser kritische Diskurs direkt in die Ecke der Energiewendegegner abgeschoben wird, wird das ein böses Erwachen geben.
Aber "Wasserstoff Speicher. Katastrophale Effizienz." hat nichts damit zu tun. Über die tatsächliche Effizient muss man reden. Klappt aber weder, wenn man Wasserstoff behandelt als würde er magisch vom Himmel fallen, noch wenn man bei Erdgas nur die Verbrennung -bei beiden eh größtenteils identisch- einbezieht und so tut, als wären Förderung und Transport gratis und frei von Verlusten.
Nicht weiteres habe ich gesagt und ich hab keine Ahnung, wie du mir nach meinem Kommentar da irgendwas gegenteiliges andichten willst oder wo du dieses "wozu soll ich mein Haus dämmen, bald heize ich doch mit Wossaerstoff" herbekommt. Deine Bubble muss sehr interessant sein. Ich kenn nämlich nur das Gegenteil: "Wir können nicht noch mehr dämmen und trotzdem ist 'ne Wärmepumpe unmöglich! Wir müssen endlich diese Verrückten loswerden, die uns belügen, dass es eine Alternative zum Gas gibt!" trifft da schon viel mehr den Ton. Letzteres deckt sich dann auch sehr gut mit dem, was wir so in Umfragen sehen: Eine absolute Mehrheit, die die Idioten wählt, die behaupten Verbrennungsmotor, Gasheizungen und Atomkraft seien die Lösung.